Grundlegende Sicherheitseinstellungen iOS

Nicht nur Firmen auch private Personen wie zum Beispiel Prominente – als Benutzerin bzw. Benutzer von Smartphones - landen häufig nach Cyberangriffen in den Medien. Opfer berichten von der Veröffentlichung von privaten Bildern, Passwörtern oder Kontodaten.

Da stellt man sich schnell die Frage: Bin ich sicher? Kann mich jemand ausspionieren, meine Daten, Passwörter und privaten Videos abrufen? Was kann ich tun und wie schütze ich mich? Im Folgenden nun eine kleine Auflistung von einfachen bis etwas umfangreicheren Einstellungen, welche die Sicherheit Ihrer persönlichen Daten erhöhen.

Als Privatperson

Garantierte Sicherheit gibt es bekanntlich keine, aber meist passieren "Zwischenfälle" eher durch Unachtsamkeit als durch gezielte Angriffe. Vermutlich entsteht durch verlorene Handys ohne Backup mehr Schaden, als durch Attacken wie jener in China (durch XcodeGhost), wo Entwicklerinnen bzw. Entwickler ungewollt Apps mit Schadcode Zugang zum Store verschafften.

(1) Passwortschutz aktivieren!

Obwohl sich Apple viel Mühe gibt, die Daten möglichst sicher zu verschlüsseln und die Passworteingabe durch Fingerprint-Scan auch relativ bequem gestaltet, benutzen zu viele Userinnen und User ihr Smartphone ohne eine Passworteingabe.

Aktivieren Sie die Eingabe eines Passwortes zum Entsperren des Smartphones.

(2) Backup einschalten!

Wie viele einmalige und persönliche Daten sich auf dem Telefon befinden, merkt man erst, wenn man es verloren hat. Hunderte Kontakte oder tausende Foto-Erinnerungen sind am Smartphone keine Seltenheit. Schade, wenn das plötzlich unwiederbringlich verloren geht.

Aktivieren Sie die Backup Funktion, damit Sie bei Verlust des Gerätes immer auf eine Sicherheitskopie (am Desktop Rechner oder in der Cloud) zurückgreifen können.

(3) Cloud und Sharing: Ein oder Aus, je nachdem!

Um zwischen den verschiedenen Apple Geräten leicht hin und her zu wechseln, können die gerade geknipsten Fotos, oder das Lesezeichen im eBook automatisch abgeglichen werden. Bei mit anderen Personen genutzten iPads oder Notebooks erscheinen dann möglicherweise aber auch an "falscher" Stelle zur falschen Zeit die getippten Nachrichten, Fotos oder Kurzvideos.

Überlegen Sie, ob Sie "teilen" wollen und nutzen Sie diesen Dienst mit Bedacht.

(4) Genug Privatsphäre?

Viele Apps bitten um Zugriff auf private Daten oder auf die Sensoren des Smartphones. WhatsApp zum Beispiel hält nicht viel von Privatsphäre und will ohne vollen Zugriff auf alle Kontakte nicht funktionieren. Man kann den Zugriff jeder einzelnen App auf Erinnerungen, Kontakte und Fotos, aber auch auf Mikrofon oder Gesundheitsdaten ganz genau regeln. Es empfiehlt sich skeptisch zu bleiben und im Zweifel den Zugriff zu verweigern. Bei Bedarf kann man ja später die Erlaubnis immer noch erteilen.

Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit Ihre Einstellungen, die den Zugriff einzelner Apps auf Ihre privaten Daten wie Kontakte, Bilder oder aktuelle GPS Ortsinformation erlauben.

(5) iPhone verloren?

„Find My iPhone“ ermöglicht dem Telefon seinen aktuellen Standort preiszugeben und über eine passwortgeschützte Web Oberfläche im Internet anzuzeigen. Damit wäre es einerseits möglich - wenn man das Passwort herausfindet – eine andere Person zu tracken oder andererseits nach dem Verlust des Smartphones dieses wiederzufinden oder zumindest die Daten darauf über die Entfernung zu löschen. Hinweis: intelligente Diebe schalten das iPhone nach dem Diebstahl sofort aus und dann hilft natürlich auch „Find My iPhone“ wenig.

Über „Find my iPhone“ könnte man verfolgt werden, oder nach Verlust das iPhone wieder finden.

(6) Vertrauen?

Einige Dienste von Apple, wie zum Beispiel die Verwendung der Sprachassistentin Siri, schicken Ihre Suchanfragen an Apple. Hier ist zwar die Verschlüsselung der Übertragung nachvollziehbar abgesichert, was Apple selbst mit den Daten macht ist jedoch nicht wirklich überprüfbar. Hier ist man dann auf "Vertrauen" angewiesen.

Wenn Sie in Punkto Privatsphäre misstrauisch sind, dann deaktivieren Sie besser auch Siri, den Schlüsselbund in der Cloud und ähnliche Clouddienste.

(7) Private Browsing?

Suchen und Finden im Internet hinterlässt viele Spuren. Amazon und Google sind bekannt dafür, sehr genaue Benutzerprofile - auch von nicht angemeldeten Benutzerinnen und Benutzern - anzulegen um zum Beispiel "passende" Werbung zu schalten. Für Safari gibt es erweiterte Einstellungen bezüglich Privatsphäre. So kann man anstatt der Suchmaschine von Google auf privatsphärenfreundliche Alternativen wie DuckDuckGo wechseln, Suchvorschläge und automatisches Passwortausfüllen deaktivieren.

Prüfen Sie die Safari Einstellungen um zum Beispiel "Do Not Track" zu aktivieren.

Als Firmenmitarbeiterin bzw. -mitarbeiter

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Firmen benützen häufig das private Smartphone auch für den Zugriff auf Firmendaten. Hier liegt es in der Hand der Firmenleitung Richtlinien vorzugeben oder an den Administratoren sichere Einstellungen auf den Geräten zu installieren. Mobile Device Management (MDM) sieht zum Beispiel die verpflichtende Eingabe eines Passwortes zum Entsperren eines iPhones vor. Weiters könnte jegliche Kommunikation über das Firmennetzwerk geleitet, oder auch nur für ausgewählte einzelne Smartphone Apps eine Virtual Private Network (VPN) Verbindung erzwungen werden. In den Referenzen finden sich die Links zur Konfiguration von Smartphones über das MDM von Apple und weiters für gehobenere Sicherheitsansprüche der Link zum iOS-Hardening.

Virtual Private Networks (VPN) sorgen für eine gesicherte Verbindung ins firmeneigene Netz.

Zusammenfassung

Apple versucht durch Verwendung von unterschiedlichsten Verschlüsselungstechnologien und durch einen restriktiven App Store die Verbreitung von bösartigen Apps zu verhindern, wobei es trotz eines immensen Sicherheitsaufwandes keine 100-prozentige Sicherheit gibt. Für den Alltagsgebrauch sollte aktuell noch kein Virusscanner nötig sein, eher schon gut gewählte Sicherheitseinstellungen und vor allem eine gesunde Skepsis gegenüber "neugierigen und gesprächigen" Apps, die Zugriff auf die privaten Kontakte, Bilder oder die aktuelle Ortsangabe erbitten.

Referenzen

Weitere Informationen

Letzte Aktualisierung: 19. Februar 2018

Für den Inhalt verantwortlich: FH JOANNEUM