Cyber-Mobbing – Helfen und Gegenwirken

Eines der Worst-Case-Szenarios im Internetleben eines Jugendlichen ist Cyber-Mobbing. Jeder könnte von einem auf den anderen Tag davon betroffen sein und nicht einmal die eigenen vier Wände schützen vor dieser Art der Demütigung. Denn der anonyme und scheinbar unberührbare Mobber, treibt sein Opfer in den schlimmsten Fällen zum versuchten oder sogar vollbrachten Selbstmord.

Durch das Gefühl der absoluten Anonymität auf Seiten des Mobbenden, geraten gewisse Hemmschwellen ins Wanken und der Übeltäter traut sich Kommentare abzugeben oder Aktionen zu setzen, die man von Angesicht zu Angesicht nie ausgesprochen oder erst gemacht hätte. Und auch wenn es anfangs so scheint als wäre ein Mobber unantastbar, ist er in Wirklichkeit leichter nachzuverfolgen als man es annehmen würde. Denn alle Aktivitäten im Internet sind ohne Ausnahme aufgrund der IP-Adresse des jeweilig benutzten Gerätes auffindbar. Jeder Schritt in der Onlinewelt hinterlässt seine Spuren. Man vergisst das als Jugendlicher sehr leicht, wenn man nur kurz sein Handy oder den Laptop benutzt.

Doch Fakt ist, es erfordert häufig nicht einmal besondere technische Mittel um den gesuchten Mobber zu finden. Nahezu alle Cyber-Mobbing-Attacken stammen zu einem Großteil der Fälle aus dem direkten Umfeld des betroffenen Opfers, woraus dieses oft selbst sehr schnell schlussfolgern kann, wer sich hinter der Maske des Mobbers versteckt.

Die Beweggründe, warum überhaupt mit dem Mobbing begonnen wurde, sind unterschiedlich und können aus zerbrochenen Freundschaften und daraus entstandenen Rachegefühlen entstehen, aus der Angst selbst in das Visier eines Mobbers zu geraten oder in vielen Fällen dient Mobbing einfach als Ventil um mit eigenen persönlichen Problemen fertig zu werden. Doch für den Betroffenen kann es fatale Auswirkungen haben, wenn die einst besten Freunde plötzlich im Vertrauen gesandte Bilder an Dritte weiterleiten.

Diese Situationen dann herabzumachen oder zu verschweigen ist infolge der geschehenen Ereignisse der vollkommen falsche Ansatz. Wer über seine Probleme schweigt, dem kann keineswegs geholfen werden und wenn man das Opfer dauerhaften Mobbings ist, ist Hilfe von Außenstehenden die einzig sinnvolle Wahl. Sowohl Eltern und Verwandte, wie auch an manchen Schulen Vertrauenslehrer und hin und wieder sogar ausgebildete Jugendliche, so genannte Peers, können als Ansprechpartner genutzt werden. Wer Hilfe braucht und sich nicht traut einen Bekannten anzusprechen oder jemandem unter vier Augen seine Probleme offenzulegen, kann sich privat unter Rataufdraht.at oder Saferinternet.at beraten lassen oder nützliche Tipps und Tricks gegen Mobbing erhalten.

Auch wird gebeten, falls Sie jemals mitbekommen sollten, dass in Ihrem Freundes- oder Verwandtenkreis Opfer von Mobbingangriffen existieren, nicht wegzuschauen, sondern sich um diese Menschen zu kümmern und sie mit positiven Kommentaren und einer stärkenden Haltung zu ermuntern. Wenn nötig setzen Sie sich für diese Menschen ein, denn wer einmal in einen Mobbingkreis gerät, findet nur selten von alleine wieder hinaus und weiß sich nur schwer selbst zu helfen.

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Letzte Aktualisierung: 17. Juli 2019

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria