Smart-Home-Apps und ihre Kompatibilität

Das vielfältige Angebot an Smart-Home-Systemen erschwert die Suche nach einer komfortablen und sicheren Lösung. So sorgen Sie für eine einheitliche Steuerung Ihrer smarten Geräte.

Handy mit Smart Home-Apps
  Foto Adobe Stock

Was ein Smart Home auszeichnet, ist die Vernetzung diverser Geräte. In den meisten Smart-Home-Systemen sind die einzelnen Elemente – ob Licht, Türen, Rollläden oder Waschmaschine – über Funk mit dem Smartphone verbunden. So lassen sich Smart-Home-Komponenten bequem per App steuern.

Während Smart Homes eine größere Haushaltssicherheit versprechen, sollten Nutzerinnen und Nutzer aber auch die IT-Sicherheit im Auge behalten, zumal die Anbieter von Smart-Home-Systemen gerne persönliche Daten sammeln und weitergeben – und das nicht nur für ein einzelnes Gerät, sondern gleich für den gesamten Haushalt. Sicherheitslücken im Smart Home können außerdem ein Einfallstor für Cyberkriminelle sein.

Was Sie bei der Auswahl von Smart-Home-Anbietern berücksichtigen sollten, welche Apps höhere Sicherheitsstandards aufweisen und wie sich die Kompatibilität verschiedener Hersteller auf den Datenschutz auswirkt, verrät dieser Beitrag.

Hinweis

Einen Überblick über Anwendungen, Vorteile und Risikopotenziale von Smart-Home-Systemen bietet der Beitrag „Smart-Home-Systeme für die Familie: Anwendungen und Sicherheit“.

Welche Smart-Home-App ist die beste?

Die Hersteller von Smart-Home-Systemen sind genauso vielfältig wie die Funktechnologien, mit denen einzelne Geräte miteinander kommunizieren: Neben WLAN werden dabei Funkstandards wie ZigBee, Z-Wave und EnOcean genutzt.

Am häufigsten kommen ZigBee und Z-Wave zum Einsatz. Wer also möglichst viele Geräte unterschiedlicher Hersteller im Smart Home vernetzen möchte, verlässt sich am besten auf diese beiden Funkprotokolle. Der Funkstandard entscheidet aber nicht nur über die Gerätevielfalt, sondern auch über die Sicherheit.

Die Funkstandards sind allesamt verschlüsselt, um die Sicherheit der Datenübertragung zu gewährleisten. Allerdings variiert die Qualität der Verschlüsselung. So sind bei ZigBee bereits Sicherheitslücken aufgefallen. Fachleute empfehlen daher, ZigBee etwa für die Lichtsteuerung, nicht aber für Türschlösser zu verwenden.

Hinweis

Wie Sie Ihr Zuhause effektiv gegen Einbruch schützen, erfahren Sie im Beitrag „Mit Smart Devices gegen Einbruch: Sicher im Smart Home“.

Für besonders hohe Sicherheit sorgt der deutsche Smart-Home-Anbieter Homematic IP, dessen Produkte eine eigene verschlüsselte Verbindung auf Basis des 868-MHz-Funkbands nutzen. Die angebotenen Smart-Home-Lösungen gelten zudem als sehr einsteigerfreundlich.

Geschlossene Smart-Home-Systeme wie Homematic IP haben allerdings den Nachteil, dass sich Produkte anderer Hersteller oft nicht oder nur über Umwege in das System einbinden lassen.

Unterschiedlicher Datenschutz bei Smart-Home-Apps

Die aus Smart-Home-Apps generierten Nutzungsdaten sind für Unternehmen wertvoll: einerseits, um Produkte benutzerfreundlich weiterzuentwickeln, andererseits für personalisierte Werbung. Die Möglichkeit, persönliche Daten von Userinnen und Usern zu sammeln, wird daher umfassend genutzt.

Beachten Sie die folgenden Punkte, um die Datensicherheit Ihres Smart Homes zu erhöhen:

  • Wie bei allen Apps, die auf dem Smartphone installiert werden, sollten Sie sich genau überlegen, welchen Berechtigungen Sie zustimmen. Überprüfen Sie dafür die Privatsphäre-Einstellungen in der App.
  • Aktualisieren Sie die Steuerungs-Apps und die Firmware Ihrer Smart-Home-Geräte regelmäßig. Sicherheitslücken treten häufig bei veralteter Software auf.
  • Vergleichen Sie die Anbieter hinsichtlich des Datenschutzes. Wer etwa Amazon Echo als Smart-Home-Steuerung (mit dem Funkstandard ZigBee) verwendet, kann davon ausgehen, dass Nutzungsdaten bei Amazon für personalisierte Werbung verwendet werden.
  • Vermeiden Sie günstige No-Name- und White-Label-Anbieter. Markenhersteller bemühen sich generell um mehr Sicherheit und führen deshalb regelmäßig und meist automatisch Sicherheitsupdates durch.

Smart-Home-Systeme sollen kompatibel und sicherer werden

In technischer Hinsicht ist der Aufbau eines Smart Homes nicht weiter aufwendig und kann ohne besonderes Vorwissen vorgenommen werden. Die größte Herausforderung besteht meist darin, die Smart-Home-Komponenten unterschiedlicher Hersteller miteinander zu vernetzen.

Alle Smart-Home-Geräte vom selben Hersteller zu beziehen, ist häufig gar nicht möglich. Das schafft insbesondere für die Steuerung ein Problem: Niemand möchte für jede einzelne Smart-Home-Komponente eine eigene App am Handy haben.

Dementsprechend wird seit Jahren an Lösungen gearbeitet, um Smart-Home-Systeme untereinander kompatibel zu machen. Das soll mehr Komfort und Flexibilität ins Smart Home bringen. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie selbst für höhere Kompatibilität sorgen können und wodurch sich einzelne Tools bezüglich ihrer Sicherheit unterscheiden:

  • Klassische Sprachassistenten am Handy oder smarte Lautsprecher lassen sich schon lange auch als Smart Home Hubs nutzen, um unterschiedlichste Komponenten zentral und bequem zu steuern. So praktisch die smarten Speaker auch sind – Nutzerinnen und Nutzer sollten sich stets bewusst sein, dass sie damit ihre Privatsphäre reduzieren. Wie Sie dennoch möglichst wenig Daten preisgeben, verrät der Beitrag „Alexa, Apple Home Pod oder Google Home – So machen Sie die smarten Speaker sicher“.
  • Steuerungs-Apps wie Home Connect versprechen, Smart-Home-Systeme verschiedener Hersteller miteinander zu verknüpfen, damit die Steuerung über eine einzige App möglich ist. Die Datenübertragung erfolgt hier eine Ebene über den einzelnen Smart-Home-Systemen (die unterschiedliche Funkstandards nutzen) in einem verschlüsselten WLAN-Netzwerk.
  • Der deutsche Smart-Home-Hersteller homee setzt darauf, mittels einer maximal flexiblen Schaltzentrale verschiedene Geräte zentral steuerbar zu machen. Die Smart-Home-Zentrale speichert Daten lokal und gilt daher als datenschutzfreundliche Methode, um unterschiedliche Systeme kompatibel zu machen. Weitere Infos zum Schutz der Privatsphäre finden sich auf der Website des Herstellers.
  • Das Funkprotokoll Matter wurde von mehreren großen Herstellern gemeinsam entwickelt und soll bald der markenübergreifende Standard für Smart-Home-Systeme sein. Neben mehr Flexibilität und Kompatibilität verspricht Matter auch höhere und vor allem einheitliche Sicherheitsstandards. Damit ein Hersteller seine Geräte als Matter-tauglich anbieten kann, müssen diese gewisse Mindeststandards hinsichtlich Verschlüsselung und Abhörsicherheit erfüllen.

Fazit: Auch Smart-Home-Systeme unterschiedlicher Hersteller lassen sich miteinander verknüpfen, ohne dass dadurch die Datensicherheit aufs Spiel gesetzt wird. Für Einsteigerinnen und Einsteiger ist dennoch ein geschlossenes System, wie etwa von Homematic IP, empfehlenswert.

Tipp

Weitere Infos zur Absicherung von Geräten im Smart Home bieten die Beiträge „Sicherheit im Smart Home“, „Sicherer Einsatz von Smart-Home-Systemen“ und „Das Smart Home vor dem Urlaub absichern“.

Letzte Aktualisierung: 11. April 2023

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria