AirDrop: Cybersicherheit für die Datenübertragung zwischen Apple-Geräten

Mit AirDrop lassen sich Fotos, Videos und andere Dateien rasch zwischen iPhone, iPad und Computern von Apple übertragen. So nutzen Sie die Funktion richtig und vermeiden Sicherheitsrisiken bei der Datenübertragung.

AirDrop: Ausschnitt Hände halten Smartphones vor zwei Kaffeetassen
AirDrop. Foto Adobe Stock

Was ist AirDrop?

Der Elektronikkonzern Apple gehört zu den weltweit erfolgreichsten Herstellern von Smartphones, Tablets und Computern. Apple-Produkte wie iPhone, iPad und MacBook werden neben ihrem Design auch für ihre leichte Bedienbarkeit sowie Funktionen wie etwa Apple AirDrop geschätzt. Dabei handelt es sich um eine bequeme Möglichkeit, Fotos, Videos, Dokumente oder andere Dateien mit weiteren Apple-Geräten zu teilen.

Das sind die Vorteile von AirDrop

Zu den Vorzügen dieser Funktion gehört einerseits, dass eine exakte Kopie der ausgewählten Datei übertragen wird. Dass dabei keine komprimierte Version erzeugt wird, die möglicherweise eine geringere Qualität aufweist, kann gerade bei Fotos und Videos wichtig sein. Andererseits ist AirDrop nicht auf das Mobilfunknetz angewiesen und kann so helfen, Kosten für mobiles Datenvolumen zu sparen. Darüber hinaus ermöglicht es AirDrop, selbst größere Datenmengen rasch zu übertragen.

Wie funktioniert der Datenaustausch via AirDrop?

Die hohe Geschwindigkeit wird durch den Einsatz zweier Technologien erreicht. Denn für die Datenübertragung kombiniert AirDrop kabellose Übertragungsmethoden von Bluetooth und WLAN. Bluetooth kommt für den Verbindungsaufbau zwischen zwei Geräten zum Einsatz. Die eigentliche Datenübertragung erfolgt via Peer-to-Peer WLAN-Verbindungen. Solche Verbindungen werden auch als Ad-hoc-Netzwerke bezeichnet. Sowohl das sendende als auch das empfangende Gerät müssen nicht mit demselben WLAN verbunden sein, das etwa über einen externen Router zur Verfügung gestellt wird. Selbst eine aufrechte Internetverbindung ist für ein solches WLAN nicht erforderlich.

Herstellerangaben zufolge sollten die Endgeräte beim „airdroppen“ nicht mehr als neun Meter voneinander entfernt sein. In unmittelbarer Nähe kann die Datenübertragung Geschwindigkeiten bis zu 15 Megabyte pro Sekunde erreichen.

Wie sicher ist AirDrop?

Die Verbindung über WLAN kommt nach dem sogenannten Peer-to-Peer-Prinzip (P2P-Netzwerk) ausschließlich zwischen den beteiligten Endgeräten zustande. Sie ist durch das Verschlüsselungsprotokoll TLS (Transport Layer Security) gesichert. Andere Geräte oder Userinnen und User aus dem Web haben auf die Verbindung keinen Zugriff. Sichergestellt wird dies durch eine Identifizierung, die mithilfe des Apple-Benutzerkontos Apple-ID sowie individuellen Kontaktdaten durchgeführt wird: Wenn die Telefonnummer und E-Mail-Adresse der Apple-ID, mit der das sendende Gerät angemeldet ist, im Adressbuch des empfangenden Geräts einem Kontakt zugeordnet sind, wird der Sender als dem Empfänger bekannt und damit vertrauenswürdig eingestuft und eine Übertragung zugelassen. Dabei werden keine Daten im Klartext übertragen, sondern Hashwerte für Airdrop-Kurzidentitäten erstellt. Der Abgleich dieser Hashwerte mit dem Adressbuch erfolgt nur im Modus „Nur für Kontakte“. Andernfalls antwortet das empfangende Gerät im Modus „10 Minuten für Alle“.

Hinweis

Weiterführende Informationen zur Absicherung von Apple-Geräten finden Sie im Beitrag „Grundlegende Sicherheitseinstellungen iOS“.

AirDrop: Sicherheitsrisiken und Missbrauch

Wie eine Studie der Universität Darmstadt im Jahr 2021 festgestellt hat, kann es Hackerinnen und Hackern unter Umständen gelingen, Zugriff auf die zur Identitätsprüfung herangezogenen Kontaktdaten zu erlangen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die AirDrop-Funktion beziehungsweise WLAN und Bluetooth deaktivieren, wenn die Funkdienste nicht benötigt werden.

Bei der Nutzung von AirDrop können Sie außerdem festlegen, ob etwa Ihr iPhone lediglich auf Geräten eines Ihrer Kontakte oder auf sämtlichen Apple-Geräten im näheren Umkreis angezeigt werden soll. Wenn Sie Dateien von jemandem empfangen möchten, der nicht in Ihren Kontakten gespeichert ist, muss am sendenden Gerät die Sichtbarkeit für AirDrop auf „Für alle“ gestellt werden. Vor der Übertragung müssen Empfangende bestätigen, dass sie die einlangende Datei annehmen möchten, und können so unerwünschte Sendungen ablehnen. Um missbräuchlicher Verwendung vor allem im öffentlichen Raum vorzubeugen, hat Apple die Sichtbarkeit für alle jedoch auf zehn Minuten beschränkt. Danach springt die Einstellung wieder auf „Nur für Kontakte“ und muss bei Bedarf neu aktiviert werden.

Einstellung für mehr Privatsphäre

Die gewünschten Einstellungen zur Sichtbarkeit können unter „Einstellungen“, „Allgemein“ und „AirDrop“ vorgenommen werden. Außerdem gelangt man zu den entsprechenden Optionen über das Kontrollzentrum. In diesem Fall halten Sie dort das WLAN-Symbol getippt, bis weitere Punkte erscheinen, unter denen Sie wiederum „AirDrop“ antippen, um die Sichtbarkeit Ihres Geräts zu ändern oder die Funktion zu deaktivieren.

Hinweis

Weiterführende Informationen zur Nutzung von AirDrop finden sich auf der Herstellerseite unter „So verwendest du AirDrop auf einem iPhone oder iPad“.

Fotos, Videos und Dokumente mit AirDrop teilen

iPhone und iPad verwenden Apples Betriebssystem „iOS“. Auf Smartphones und Tablets von Apple funktioniert das Teilen von Dateien daher auf dieselbe Weise. Bei der Ansicht eines Fotos in der Foto-App können Sie etwa unten links auf die Schaltfläche mit dem Pfeilsymbol nach oben tippen, um das Menü für die Übertragung zu öffnen. Dort erscheint die Option „AirDrop“ neben diversen Messenger-, Mail- und Social-Media-Diensten. Wenn Sie „AirDrop“ auswählen, öffnet sich eine Liste aller sichtbaren Apple-Geräte in AirDrop-Reichweite.

Auf MacBooks oder Macs sind Versionen des Betriebssystems „Mac OS“ installiert. Hier gibt es zwei Wege, Dateien über AirDrop zu teilen. Zum einen kann man Dokumente im „Finder“ markieren und über einen Rechtsklick oder den Teilen-Button in der Übersichtsleiste des Finders die Option „AirDrop“ auswählen. Die zweite Möglichkeit ist, die gewünschten Dateien in ein AirDrop-Fenster zu ziehen, das im Finder unter „Favoriten“ geöffnet werden kann. Im AirDrop-Fenster werden die Kontakte und auch unbekannte sichtbare Geräte angezeigt, die sich gerade in Reichweite befinden.

Hinweis

Wie Sie Fotos, Videos und andere Medienformate mit anderen Personen online sicher teilen können, erfahren Sie auch im Beitrag „Tools für den sicheren Datentransfer großer Datenmengen“.

Letzte Aktualisierung: 24. März 2023

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria