Ortungsdienste

Ortungsdienste bieten die Möglichkeit den Standort Ihres Geräts (Smartphone, Computer etc.) eindeutig festzustellen. Dabei existieren verschiedene Techniken wie diese Ortung stattfinden kann.

Die Standortinformationen erlauben auch das automatische Einstellen von Zeitzonen oder die Aktualisierung des Datums, wenn Sie auf Reisen sind. Darüber hinaus zeigen Sie relevante Touristen-Informationen für Ihren aktuellen Standort an. Auch konventionelle Webseiten mit Lokalisierungsfunktion können derartige Standortdaten nützen, um beispielsweise den aktuellen Aufenthaltsort ihrer Gäste zu bestimmen.

Natürlich sind Ortungsdienste überaus nützlich, gleichzeitig sind aus Informationssicherheitssicht aber auch zahlreiche Probleme mit derartigen Services verbunden. Auch was den Datenschutz angeht sind Ortungsdienste problematisch. Relevante Ortungsdienste sind beispielsweise Global Positioning System (GPS), Internet Protocol (IP) oder Wireless LAN-Ortung (Wi-Fi oder WLAN).

MDM-verwaltete mobile Endgeräte

Im Unternehmensumfeld sind immer häufiger sogenannte Mobile-Device-Management-Systeme (MDM) im Einsatz. Damit können Unternehmen einerseits private Daten von geschäftlich relevanten Inhalten trennen, andererseits bei Verlust des Geräts die darauf gespeicherten Daten über Fernzugriff löschen („wipen“). Für die Nachverfolgung im Verlustfall des Geräts sind als Standardeinstellung häufig Ortungsdienste wie GPS aktiviert.

Lokalisierung durch WLAN

Um die Qualität der Ortungsergebnisse zu verbessern, setzen manche Smartphone-Hersteller WLAN-Ortung ein, deren Funktionsweise jener von GPS ähnlich ist. Insbesondere in Städten und umliegenden Ballungsräumen empfangen Sie mit aktiviertem Wi-Fi-Modul standortabhängige WLAN-Signale mit individuellen Eigenschaften. Dabei handelt es sich beispielsweise um Ihr privates WLAN-Netzwerk oder das Netzwerk des nächstgelegenen Kaffeehauses oder Restaurants.

Die bekannten Standorte der zu diesen Netzwerken assoziierten Router erlauben eine Berechnung des eigenen Standortes. Mit steigender Anzahl an empfangenen WLAN-Signalen nimmt die Genauigkeit zu. Eine Kombination aus GPS und WLAN-Ortung kann die Genauigkeit einer Geolocation weiter verbessern.

IP-Adressen und Ortung

Die Lokalisierung von Internetnutzerinnen und -nutzern über das Internetprotokoll ist keine einfache Angelegenheit. Eine Lokalisierung mittels IP ist insbesondere interessant, um Internet-Nutzerinnen und Nutzer zu analysieren und Online-Angebote zu steuern. Dabei kann es sich um Medieninhalte handeln, welche regional oder national begrenzt sind, oder aber auch um den Ausschluss von Nutzerinnen und Nutzern aufgrund der geltenden Rechtslage. Da öffentliche IP-Adressen nicht beliebig nutzbar sind, sondern von registrierten Anbietern zur Verfügung gestellt werden, ist eine regionale Zuordnung nur eingeschränkt und mit einer gewissen Fehlerrate möglich.

Wechselwirkung bei Notfällen und Datenschutz

Geoinformationen bergen – hinsichtlich des Datenschutzes – große Herausforderungen. So besteht beispielsweise in Notsituationen die Möglichkeit, durch aktivierte Ortungsdienste schneller gefunden zu werden. Ungeachtet dessen ist die mögliche Erstellung von Bewegungsprofilen problematisch, denn eine Verknüpfung dieser Profile kann Rückschlüsse auf vergangenes Verhalten und eine Ableitung Ihres künftigen Verhaltens erleichtern.

Standort-Daten in Bildern

Die Speicherung von Standortinformationen in Bildern wird auch als Georeferenzierung bezeichnet. Gespeichert werden die Ortungsdaten als Koordinaten in den Meta-Daten digitaler Bilder und sind dann in der Regel in den EXIF-Informationen des Bildes enthalten. In den Eigenschaften eines Bildes können Sie die Daten sowie die persönlichen Informationen eines Bildes einsehen. Sowohl unter Mac (z. B.: ExifTool, Reveal etc.) als auch unter Linux (exif, GIMP etc.) oder Windows (GIMP, ExifTool etc.) ist es möglich, diese Daten zu entfernen.

Mögliche Probleme

Vereinzelte Positionsdaten stellen nicht notwendigerweise ein großes Problem dar. Allerdings ist die Verknüpfung verschiedener Daten umso problematischer. Denn damit ist es möglich, umfangreiche Bewegungsprofile abzuleiten, wodurch auch Rückschlüsse auf Beziehungen, Gewohnheiten und Vorlieben möglich sind. Mithilfe der gewonnenen Informationen können Cyberkriminelle auch Aussagen über Ihr künftiges Verhalten ableiten.

Letzte Aktualisierung: 30. November 2018

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria