Austrian Program for Critical Infrastructure Protection (APCIP)

Am 4. November 2014 hat der Ministerrat das neue Österreichische Programm zum Schutz kritischer Infrastrukturen (Masterplan APCIP) beschlossen.

Die Bundesregierung hatte bereits am 2. April 2008 das erste Österreichische Programm zum Schutz kritischer Infrastrukturen angenommen (Masterplan APCIP 2008). Der Masterplan APCIP 2014 dokumentiert die bereits abgeschlossenen Arbeiten und entwickelt den bisherigen Masterplan auf Basis der Erkenntnisse der letzten Jahre weiter. Damit wird dem Auftrag der österreichischen Sicherheitsstrategie und dem Arbeitsprogramm der Bundesregierung nach Erarbeitung eines gesamtstaatlichen Konzepts zum Schutz kritischer Infrastrukturen Rechnung getragen. Der Masterplan wurde vom Bundeskanzleramt (BKA) und Bundesministerium für Inneres (BMI) federführend erarbeitet und mit den relevanten Ressorts, Ländern, Interessenvertretungen und ausgewählten strategischen Unternehmen akkordiert. Die einschlägigen Ministerratsbeschlüsse enthalten auch eine Empfehlung zur Erstellung von Länderprogrammen zum Schutz kritischer Infrastrukturen. Am 4. Oktober 2016 hat die Landeshauptleutekonferenz das Länderprogramm beschlossen, in dem die Zusammenarbeit zwischen Landes- und Bundesdienststellen geregelt wird.

In einer modernen Gesellschaft mit einer hochentwickelten Wirtschaft, einer intensiven Teilnahme an der Globalisierung und einem hohen Grad an Arbeitsteilung steigt die Abhängigkeit von funktionierenden Infrastrukturen. Österreich verfügt über leistungsfähige Infrastrukturen und kann zu Recht auf einen hohen Grad an Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln, Verkehrs-, Telekommunikation-, Energie- und Finanzdienstleistungen, wie auch auf eine gesicherte Versorgung mit Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen verweisen. Sowohl die Daseinsvorsorge für die Bevölkerung als auch die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes beruhen auf der ständigen Verfügbarkeit und dem reibungslosen Ablauf vielfältiger Infrastrukturen.

Die Funktionsfähigkeit von Infrastrukturen kann durch Naturkatastrophen, technische Unfälle, menschliches Versagen, Gefahren im Cyberraum, Kriminalität und Terrorismus gefährdet sein. Der Schutz kritischer Infrastrukturen gewinnt somit zunehmend an Bedeutung. Aufbauend auf diesem "all hazard approach“ wurde ein Programm entwickelt, das Risikomanagement, Business Continuity Management und Security Management abdeckt.

Auf Grund des transnationalen Charakters zahlreicher kritischer Infrastrukturen ist eine internationale Vernetzung von zentraler Bedeutung. Das österreichische Programm zum Schutz kritischer Infrastrukturen wird daher wie bisher komplementär und kompatibel mit dem europäischen Programm weiterentwickelt und der Austausch von Erfahrungen und Best Practices – auch im zwischenstaatlichen Rahmen – fortgeführt.

Der Schutz kritischer Infrastrukturen ist eine gesamtstaatliche Aufgabe von Bund, Ländern sowie strategischen Unternehmen und Organisationen, die nur in vertrauensvoller Kooperation dieser Akteure gelingen und erfolgreich erfüllt werden kann. Staat und Wirtschaft leisten somit gemeinsam einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Resilienz und Sicherheit Österreichs.

Stakeholder der Sicherheitsinitiative

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Letzte Aktualisierung: 5. Oktober 2021

Für den Inhalt verantwortlich: Bundeskanzleramt