Fake-Shops: So erkennen Sie betrügerische Online-Shops!

Das Problem betrügerischer Online-Shops – besser bekannt als Fake-Shops – nimmt weiterhin zu. Damit Sie die unterschiedlichen Arten von Fake-Shops schnell erkennen, beschreiben wir im folgenden Artikel die gängigsten Formen und worauf bei diesen besonders aufzupassen ist. Ein Einkauf in einem Fake-Shop kann Sie nämlich wahrlich teuer zu stehen kommen.

Allein im Jahr 2020 wurden der Watchlist Internet über 3000 Fake-Shops gemeldet. Damit wir effektiv vor diesen Websites warnen können, finden Sie hier unsere Liste betrügerischer Online-Shops. Die Fake-Shops sind dabei nicht alle gleich aufgebaut. Grob kann nämlich zwischen drei Varianten unterschieden werden: Fake-Shops, die trotz Zahlung keine oder völlig falsche Ware liefern, Fake-Shops, die Markenfälschungen verkaufen oder Fake-Shops, die nur auf Daten aus sind.

Tolle Website – nichts dahinter!

Bei dieser Art von Fake-Shops setzen die Kriminellen auf eine hervorragend umgesetzte Website, die kaum von jenen echter Online-Shops zu unterscheiden ist. Angeboten werden meist höherpreisige Produktgruppen wie Technik, Einrichtungsgestände, Sportgeräte wie Fahrräder und E-Bikes oder teures Werkzeug. Doch Vorsicht: Eine Lieferung findet hier niemals statt! Erkennen lassen sich diese Shops vor allem dadurch, dass Sie per Vorkasse bezahlen sollen, auch wenn auf der Website alternative Zahlungsmittel beworben werden. 

Betrugsseiten erkennen - So gehts 

Wenn Sie an einen solchen Shop Geld überweisen, ist es in aller Regel verloren. Überprüfen Sie daher vor einem Einkauf die folgenden Punkte:

  • Wie wird bezahlt? Bewirbt der Shop zahlreiche Zahlungsmethoden, die Ihnen Rückbuchungen ermöglichen würden, lässt beim Kauf aber nur Vorkasse oder Bitcoin-Zahlung zu, nehmen Sie Abstand!
  • Impressum überprüft? Diese Fake-Shops sehen zwar echt aus, doch die Unternehmen dahinter existieren nicht oder die Impressumsdaten sind gestohlen. Überprüfen Sie daher die Angaben im Impressum auf Mängel. Existiert das Unternehmen? Sind die Daten von einer anderen Website gestohlen?
  • Preise realistisch? Eine weitere Frage, die Sie sich stellen sollten, ist, ob die Preise auf der Website realistisch sind. Preise weit unter jenen der Konkurrenz sind auch im Internet unrealistisch. Damit sollen Sie zu schnellen Käufen gelockt werden.
  • Erfahrungsberichte gelesen? Suchen Sie nach Erfahrungsberichten. Womöglich gibt es bereits Opfer oder die Website ist so neu, dass noch niemand Bewertungen abgegeben hat. Auch dann ist Vorsicht geboten, denn Fake-Shops existieren meist nur kurz.

Opfern dieser Fake-Shops bleibt meist nur der Gang zur Polizei. Außerdem sollte versucht werden, sich an die eigene Bank zu wenden, um nach den Möglichkeiten einer Rückholung zu fragen. Ist das Geld bereits am Zielkonto eingelangt, kann die Zielbank kontaktiert werden. Die Erfolgsaussichten sind dabei aber äußerst gering.

Beispiel Screenshot eines Fake-Shops
Dieser Fake-Shop hat mit seinem guten Design zahlreiche Opfer gefordert. Foto ÖIAT

Minderwertige Websites – falsche oder minderwertige Ware!

Eine zweite Kategorie von Fake-Shops setzt auf extrem breite, teils unzusammenhängende Produktpaletten, die automatisch von Kleinanzeigenplattformen wie Ebay kopiert werden und bietet diese auf der eigenen Website zu erfundenen Preisen an. Manchmal werden auch Mode-Shops billig nachgebaut und deren Sortiment angeboten. Geliefert wird hier trotz Zahlung per Kreditkarte oder in seltenen Fällen PayPal nur minderwertiger Müll, der nicht der beworbenen Ware entspricht.

Achten Sie vor einer Bestellung daher auf die folgenden Punkte, um keinen Ärger mit derartigen Fake-Shops zu bekommen:

  • Impressum vorhanden? Derartige Fake-Shops bieten oft kein Impressum auf der Website an. Können Sie nichts über einen Anbieter herausfinden oder finden lediglich eine Mail-Adresse oder ein Kontaktformular, kaufen Sie nichts!
  • Preise willkürlich gewählt? Häufig wirkt nicht nur das Sortiment willkürlich zusammengewürfelt, sondern auch die Preise sind vollkommen unrealistisch. 4,81 Euro für ein Produkt, das üblicherweise mehrere Hundert Euro kostet? Dahinter steckt Betrug!
  • Domain unpassend? Die Webadressen dieser Shops passen selten zum Shop. Verkauft also beispielsweise der „pferdeklub-wien1999.at“ Autozubehör, ist Abstand zu nehmen.
  • Einen Blick in die Rechtstexte geworfen? Die AGB – sofern Sie überhaupt vorhanden sind – können ein eindeutiger Hinweis auf Betrug sein. Auf dieser Art des Fake-Shops ergeben die Texte mitunter keinen Sinn oder sind gespickt mit sprachlichen Fehlern.

Haben Sie bei einem solchen Fake-Shop bestellt, kontaktieren Sie Ihren Kreditkartenanbieter und fragen Sie nach den Möglichkeiten einer Rückholung des Geldes. Beachten Sie dabei, dass Sie lediglich eine Kulanzlösung anstreben können. Bei einer PayPal-Zahlung versuchen Sie am besten, den Käuferschutz geltend zu machen.

Beispiel Screenshot eines Fake-Shops
Ein klassisches Beispiel für einen Mode-Fake-Shop. Statt Trachten wurden billige Fetzen geliefert. Foto ÖIAT

Weitere Fake-Shop-Arten

Neben den bereits beschriebenen Arten von Fake-Shops gibt es noch jene, die gezielt Markenfälschungen verkaufen und dies auch bewerben. Hier laufen Sie einerseits Gefahr, für Ihr Geld keine Ware zu erhalten, da diese gar nicht existiert oder sie im Zoll abgefangen wird. Andererseits machen Sie sich mit einer Bestellung womöglich strafbar.

Auch Datenkraken befinden sich unter den Fake-Shops. So kommt es vor, dass nach einer Bestellung in einem Fake-Shop plötzlich mehrere Abbuchungen von Ihrer Kreditkarte vorgenommen werden. Sollte es zu einer solchen Abbuchung kommen, wenden Sie sich umgehend an Ihren Kreditkartenanbieter, denn Beträge die Ihnen ohne Ihre Zustimmung abgebucht wurden (z.B. Beträge, auf die beim Kauf nicht ausreichend hingewiesen wurde oder die über den Wert Ihrer Bestellung hinausgehen), sind gemäß § 67 Zahlungsdienstleistungsgesetz 2018 von Ihrem Zahlungsdienstleister zurückzuerstatten. Eine Sperre der Karte ist meist unumgänglich.

So überprüfen Sie seriöse Gütezeichen und Zertifikate:

Damit echte Online-Shops seriöse Gütezeichen auf ihren Websites darstellen dürfen, müssen sie strenge Prüfverfahren durchlaufen und gewisse Kriterien erfüllen. Betrügerische Online-Shops versuchen daher häufig, über gefälschte oder erfundene Zertifikate und Gütezeichen Vertrauen zu stiften. Bei seriösen Gütezeichen wie dem Österreichischen E-Commerce-Gütezeichen, Trusted Shops oder Trustmark Austria können Sie daher durch Klick auf das Gütezeichen Logo ganz einfach überprüfen, ob es sich um ein echtes Zertifikat handelt. Sollte kein Klick auf ein Gütezeichen möglich sein oder eine Verlinkung ins Leere führen, können Sie auf den Websites der Zertifikatsstellen nach den zertifizierten Shops suchen. Z.B. unter www.guetezeichen.at/zertifizierte-websites. Finden Sie auch dort keinen Hinweis auf die Echtheit eines Gütezeichens, so ist Vorsicht geboten. Achten Sie auch darauf, dass Sie tatsächlich auf der Seite der jeweiligen Zertifikatsstellen landen und nicht nur auf einer gefälschten Seite, die ebenso von den Kriminellen eingerichtet wurde.

Klicken Sie auf das Logo des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens und sehen Sie sich das Beispielzertifikat an:

Logo des E-Commerce-Gütezeichens

Beratung & Hilfe

Für konkrete Beratungsanfragen wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Stellen, die wir auf der Seite "Beratung & Hilfe" für Sie aufgelistet haben: www.watchlist-internet.at/beratung-hilfe

Letzte Aktualisierung: 1. Dezember 2022

Für den Inhalt verantwortlich: Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT)