Top 10 IT-Sicherheitstipps zum Schutz von Kindern im Netz

72% der 0- bis 6-jährigen verwenden laut einer ÖIAT bzw. ISPA-Studie das Internet. Dieser Artikel zeigt die Top 10 Tipps zum Schutz von Kindern bei der Internetnutzung.

Top 10 Tipps Kinder IT-Sicherheit

Der kompetente sowie der verantwortungsvolle Umgang mit der Digitalisierung ist vorwiegend aufgrund der weitreichenden Verbreitung digitaler Medien sowie durch die verstärkte Nutzung mobiler Endgeräte bereits im Kindesalter von elementarer Bedeutung. Darüber hinaus jedoch, wissen Kinder wegen ihres jungen Alters vieles noch nicht. Die Lebenswelt heutiger Kinder ist immer öfter geprägt von der unbefangenen Verwendung von SmartTVs, Smartphones Tablet-Computern, oder vergleichbaren Connected-Devices. Nicht nur Freundschaften werden über Social-Media geschlossen, denn selbst Kinder sind im Cyberspace Risiken ausgesetzt. Auch bewegen sich Kinder vermehrt im Internet und haben dementsprechend zunehmend Anknüpfungspunkte zum Themenfeld der IT-Sicherheit. Demzufolge ist gerade in diesem Bereich Awareness neben weiteren Präventionsmaßnahmen unentbehrlich.

72% der 0- bis 6-jährigen sind laut der Studie „Die Allerjüngsten und digitale Medien“ Internetnutzerinnen bzw. Internetnutzer. Beauftragt hat die Studie das Österreichische Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) und die Internet Service Providers Austria (ISPA) im Rahmen der Initiative Saferinternet.at

Allerdings stellt sich auch oft die Frage, ob Awareness alleine für eine bessere IT-Sicherheit ausreicht. Fest steht, zielgerichtete Awareness ist ein unabkömmlicher Ausgangspunkt auf dessen Grundlage durch die zielsichere Anwendung ausgewählter Tipps großenteils sowohl das Verständnis über IT-Sicherheit der Kinder zu stärken sowie weiterhin auch die vorhandenen Risiken einzudämmen.

Die Top 10 IT-Sicherheitstipps zum Schutz von Kindern

Aufwachsen in einem digitalen Zeitalter setzt die verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit den Eigenschaften der Digitalisierung und der damit verbundenen Sicherheit voraus.

  1. Verbessern der Awareness. Zeigen Sie Ihren Kindern in unaufgeregter Form, dass die Bedrohungen im Cyberspace real sind, es aber wirksame Möglichkeiten zum Schutz gibt. Erklären Sie Ihren Kindern, die Techniken, wie diese im Internet sicher unterwegs sein können. Denn Cyberkriminelle bestehlen auch Kinder. Der Cyberspace ist nicht immer für Kinderaugen geeignet. Belästigungen und Cybermobbing sind heute Realität. Das setzt allerdings auch die Auseinandersetzung mit dem nötigen Vokabular (z.B.: Cyber-Mobbing, Schutz- und Hilfsprogramme, Meldestellen) voraus.
  2. Schützen der Identität des Kindes. Digitale Identitäten erfreuen sich immer größerer Verbreitung. Rufen Sie Ihrem Kind in Erinnerung, dass die Weitergabe sensibler Daten (z.B. Adresse, Bilder, Name, Telefonnummer) zu vermeiden ist. Klären Sie Kinder über die Risiken sowie die damit verbundenen Folgen im Zusammenhang mit Identitätsdiebstahl auf.
  3. Vermeiden von Cybermobbing. Mobbing im Cyberspace und verwandte Phänomene (z.B. Cyber-Bullying) unter der Verwendung digitaler Technologien sind ein Risiko. Klären Sie Ihr Kind darüber auf, genau darüber nachzudenken, welche Daten es im Internet veröffentlicht bzw. darüber versendet. Verletzende Postings auf Social Media können weitreichende Folgen haben.
  4. Fördern geeigneter Online-Aktivitäten. Weisen Sie Ihr Kind auf geeignete Initiativen wie beispielsweise Online-Ratgeber oder Apps zur Stärkung der Cyber-Security-Awareness hin. Online-Spiele und Kampagnen helfen dabei, Ihr Kind dabei zu unterstützen, passende Entscheidungen zu treffen.
  5. Aufklären über Fakes. Nicht alles im Internet ist echt. Im Gegenteil, denn gerade vor dem Hintergrund der Anonymität im Internet entwickelten sich Fälschungen zu einem Problem im Cyberspace. Das umfasst sowohl physische Waren (z.B.: Konsumgüter) aber auch digitale Inhalte (z.B.: Fake-News, Deep-Fakes, gefälschte Stories auf Social Media). Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Fälschungen zum Internetalltag gehören und der vertrauenswürdige Social-Media-Post eventuell eine Fälschung ist. Auch kann das besonders günstig gekaufte Haarshampoo (oder vergleichbare Konsumgüterartikel) gefälscht sein.
  6. Denke nach bevor du clickst. Gefälschte Webseiten verbreiten Schadsoftware oder greifen sensible Daten ab. Gleichzeitig manipulieren solche Webseiten mittels sogenannter Fake-News. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es nur bekannte Webseiten nützen soll und nur zuverlässige Webseiten aufrufen soll. Ist die Selbstverantwortung bei besonders jungen Kindern nicht gegeben, können Sie die internettauglichen Geräte Ihres Kindes sicherer einstellen, indem Sie ausgewählte Inhalte blockieren oder explizit erlauben. Darüber hinaus sollten Zugangsdaten oder Credentials (etwa für Videoplattformen) nur auf den dafür vorgesehenen Seiten eingegeben werden.
  7. Sicheres einstellen von internettauglichen Geräten. Smartphones, Tablet-Computer oder Notebooks sowie Desktop-Computer sind auch für die Jüngsten ein beliebtes Mittel für die Internetnutzung (z.B.: Musik-Videos schauen). Die meisten Betriebssysteme bieten die Möglichkeit einen sogenannten „Account für ein Kind erstellen“ (z.B. iOS/iPadOS) oder „Eingeschränkte Profile“ (Android) einrichten. Gleichzeitig sind neben weiteren Beschränkungen auch Einschränkungen für die Nutzung im App Store (iOS: „Bildschirmzeit“ in den Einstellungen) bzw. Google Play Store (Android: „Filter für Inhalte“ in den Einstellungen) für Kinder aktivierbar. Darüber hinaus sind viele Router imstande, die Internetnutzung für mit dem bereitgestellten WLAN verbundene Geräte (z.B. Smartphones, Tablet-Computer) mittels individueller Profile zu sperren oder einzuschränken. Damit können Sie auch nur den Aufruf bestimmter Internetseiten zulassen, indem die Seiten gefiltert werden.
  8. Monitoren der Online-Aktivitäten. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, dass Sie dessen Online-Aktivitäten stichprobenartig prüfen dürfen, damit Sie offen über potentiell ungeeignete Inhalte mit Ihrem Kind sprechen können, um damit das Bewusstsein für eine verantwortungsvolle Internetnutzung zu stärken und die Inhaltsfilter verbessern können. Gehen Sie damit offen um, nämlich damit Sie das Vertrauen Ihres Kindes nicht missbrauchen.
  9. Erstellen einzigartiger Passwörter. Erklären Sie Ihrem Kind, dass nur einmalig verwendete, sichere Passwörter und im besten Fall Mehrfaktor-Authentifizierung (z.B. 2-Faktor-Authentifizierung) die Risiken der Internetnutzung erheblich senken können. Gerade für Onlinekonten ist eine geeignete Auswahl von Passwörtern und die Verwaltung mittels zuverlässiger Passwortmanager im Umgang mit Zugangsdaten von besonders großer Bedeutung.
  10. Wenn es zu schön aussieht, dann ist es meistens nicht wahr. Besonders attraktive Angebote sind oftmals zu schön um wahr zu sein. Der kostenlose Download des aktuellen Kinofilms, die kostenlose Musik aus einer unbekannten Quelle oder die Gratis-App aus einem unverifizierten App-Store führt schnell zu Problemen, wie etwa einer Infektion des Computers mit Schadsoftware. Darüber hinaus dürfen Kinder zwischen sieben und 13 Jahren laut Gesetz nur kleine Geschäfte des alltäglichen Lebens abschließen. Besonders Acht geben sollten Eltern und auch deren Kinder bei Vertragsabschlüssen.

Fazit

Generell können Kinder von den gleichen Bedrohungen heimgesucht werden, wie Erwachsene. Besonders die Unerfahrenheit aufgrund des geringeren Alters im Vergleich zu Erwachsenen führt oftmals zu einer Beschleunigung bis ein Risiko eintritt. Es gibt eine Reihe von bösartigen Angreiferinnen und Angreifern, die einen Vorteil aus der Unerfahrenheit von Kindern ergattern wollen indem diese die geringere Erfahrung aufgrund des Alters ausnützen.

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Letzte Aktualisierung: 30. Dezember 2020

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria