Das Smartphone im Urlaub nutzen: Was es auf Reisen zu beachten gilt

Wer das Handy im Ausland nutzen und dabei Datendiebstahl sowie hohe Mobilfunk-Rechnungen vermeiden möchte, sollte ein paar Punkte beachten. Welche das sind, erfahren Sie hier im Beitrag.

Ausschnitt der unteren Körperhälfte eines Mannes in einer Flugzeughalle
Handy reisefit machen.  Foto Adobe Stock

Egal, ob für die Navigation durch eine fremde Stadt, als Kamera für schöne Erinnerungsfotos oder um weiterhin auf E-Mails rasch reagieren zu können – auch auf Reisen ist das Smartphone eine praktische Hilfe, auf die man nicht verzichten möchte.

Mit ein paar wenigen Vorbereitungen tragen Sie zur Sicherheit der via Gerät zugänglichen Daten bei, sparen sich die permanente Suche nach einem öffentlichen WLAN-Hotspot oder schützen sich vor bösen Überraschungen bei der nächsten Abrechnung des Mobilfunkanbieters.

Hinweis

Was zu tun ist, wenn Ihr Smartphone verloren oder gestohlen wurde, lesen Sie im Beitrag: „Smartphone verloren: Eine Erste-Hilfe-Anleitung“.

Das Smartphone im Ausland nutzen: Einstellungen und Sicherheitstipp

Wer ins Ausland reist und sich zum Beispiel in einer fremden Stadt orientieren will, kann Stadtkarten vorab auf das Gerät laden und offline verfügbar machen. Haben Sie darauf vergessen, vermeiden Sie es dennoch, Ihre mobilen Daten für die Navigation zu nutzen, da dadurch hohe Kosten entstehen können. Sinnvoller ist es, sich über ein öffentliches WLAN zu orientieren oder eine Offline-Karte downzuloaden. Bei der Nutzung des öffentlichen WLANs sollten Sie jedoch vorsichtig sein und, wenn nicht unbedingt notwendig, auf die Nutzung von Apps wie Ihrem Online-Banking verzichten.

Wer häufig öffentliches WLAN nutzt und sich effektiv gegen das Mitlesen des eigenen Datenverkehrs (etwa durch gefälschte WLAN-Hotspots oder Datensniffing) durch Fremde schützen möchte, kann sich einen VPN-Dienst auf das Smartphone laden und beim Surfen aktivieren. Ein VPN-Tunnel schützt Ihren Datenverkehr zuverlässig vor unautorisierten Einblicken – selbst bei der Nutzung einer unverschlüsselten WLAN-Verbindung bleibt der Datenverkehr gegenüber Dritten geheim.

Roaming und mobiles Internet für das Smartphone im Urlaub

Sobald Sie im Ausland Ihren Mobilfunk nutzen und etwa telefonieren oder SMS schreiben, nutzen Sie Roaming-Dienste. Innerhalb der EU zahlen Sie als Roaming-Nutzer denselben Tarif wie im heimischen Netz, weshalb keine Mehrkosten entstehen. Dies gilt prinzipiell auch für das mobile Internet: Das in Ihrem Handyvertrag vereinbarte Datenvolumen steht Ihnen zu denselben Konditionen ebenso in allen Ländern der EU zur Verfügung. Wer vertraglich ein unbegrenztes Datenvolumen für die Nutzung im Inland mit dem Mobilfunkanbieter vereinbart hat, bekommt in der Regel auch für die Nutzung im Ausland ein entsprechend hohes Datenvolumen zur Verfügung gestellt. Die EU-Roaming-Verordnung gilt jedoch nur für Funkverbindungen am Land, nicht aber während eines Fluges oder auf Fähren beziehungsweise Kreuzfahrtschiffen.

Aktivieren Sie am besten für die Dauer des ganzen Fluges oder der Schiffsreise den Flugmodus für Ihr Gerät. Denn je nach Mobilfunkvertrag kann Roaming auch per Satelliten-Verbindung genutzt werden - dieser Service ist allerdings bei allen Mobilfunkanbietern sehr teuer. Die Funktion „Flugmodus“ deaktiviert sämtliche Kommunikations-Schnittstellen des Geräts, während andere Funktionen weiterhin genutzt werden können. Alternativ dazu bieten Fluggesellschaften, insbesondere für Langstreckenflüge, sowie Schifffahrtsgesellschaften immer häufiger WLAN an. Informieren Sie sich vor Antritt der Reise beim Reiseanbieter und in den Reiseunterlagen über die Nutzung von Mobilfunk und WLAN an Bord. Deaktivieren Sie vor einer Schiffsreise und vor einem Aufenthalt in Hafennähe vorsichtshalber die automatische Netzwahl in den Einstellungen Ihres Smartphones, um eine Einwahl in ein vom Schiff angebotenes satellitenverbundenes Netzwerk zu vermeiden.

Hinweis

Nähere Informationen zur vollumfänglichen Nutzung Ihres Mobilgeräts im EU-Ausland finden Sie hier.

Datenroaming im Ausland der EU

Außerhalb der EU gelten andere Tarifbestimmungen. Die Nutzung des mobilen Internets (Datenroaming) ohne zusätzlich über den Netzanbieter aktivierte Roamingpakete kann in Drittstaaten sehr teuer werden. Bereits in wenigen Sekunden können unerwartet hohe Kosten verursacht werden, wenn zum Beispiel ein Messenger-Dienst wie WhatsApp zugesendete Fotos automatisch herunterlädt oder ein automatisches Update durchgeführt wird. Eine Obergrenze der Gebühren gibt es dabei – je nach Mobilfunkvertrag – zumeist nicht, sofern Sie nicht etwa im Kontomanager Ihres Mobilfunkanbieters ein Gebührenlimit definiert haben.

Wer nicht beabsichtigt, beim Mobilfunkanbieter einen Roaming-Tarif zu buchen, sollte das Datenroaming abschalten. Bei Android-Geräten finden Sie diese Einstellung etwa im Menüpunkt „Drahtlos und Netzwerke“ und „Mobilfunknetz“, bei iPhones unter „Einstellungen“, „Mobilfunk“ oder „Mobiles Netz“ und anschließend „Datenoptionen“ deaktivieren. Dadurch verhindern Sie, dass sich Ihr Gerät unbeabsichtigt mit dem ausländischen Datennetz verbindet und hohe Gebühren anfallen. Gegen Kostenfallen durch die Handynutzung in Drittstaaten können Sie sich alternativ auch absichern, indem Sie eine Prepaid-SIM-Karte Ihres Reiseziels verwenden.

Tipps für sinnvolle Smartphone-Einstellungen vor der Reise

Um Ihr Smartphone reisefit zu machen und für alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, können Sie folgende Einstellungen vornehmen: 

  • Sichern Sie vor Ihrer Reise Ihre Smartphone-Daten etwa via Cloud-Backup oder auf einer externen sowie verschlüsselten Festplatte beziehungsweise auf einem Network Attached Storage (NAS) und führen Sie Software-Updates am besten noch zuhause durch.
  • Nutzen Sie einen Gerätecode oder biometrische Merkmale zum Entsperren des Geräts. Apps, bei deren Aktivierung keine erneute Passwortabfrage erfolgt, sind mitsamt aller hinterlegten Kontodaten ungeschützt beziehungsweise für jeden frei zugänglich, der über das entsperrte oder nicht durch einen Pin-Code gesicherte Gerät verfügt. Achten Sie auch darauf, dass die Geräteverschlüsselung aktiviert ist.
  • Deaktivieren Sie Bluetooth und Auto-Connect-Funktionen. Dadurch verhindern Sie unbeabsichtigte Verbindungen mit gefälschten WLAN-Hotspots und reduzieren außerdem Ihren Akku-Verbrauch. Etwa für iOS (iPhone) können Sie AirDrop entweder „Nur für Kontakte“ aktivieren oder gleich deaktivieren, indem Sie „Empfangen aus“ in den Einstellungen dafür wählen. Zudem können Sie für Android für die Funktion „Nearby Sharing“ in den Geräteverbindungen deaktivieren.
  • Aktivieren Sie vor Reiseantritt die Funktionen „Mein iPhone finden“ beziehungsweise „Mein Gerät finden“, um sich den Standort des Geräts anzeigen zu lassen, falls sie es verloren haben. Falls Sie auf einem Android-Gerät das GPS aktiviert haben und das Smartphone mit einem Google-Konto verknüpft ist, lässt sich dieses auch im Offline-Modus orten. Für die Ortung Ihres iPhones gehen Sie auf iCloud.com.
  • Gehen Sie im Kontomanager Ihres Mobilfunkanbieters in die Einstellungen, um zum Beispiel je nach Datenpaket Ihres Mobilfunkvertrags ein geeignetes Datenlimit oder ein Gebührenlimit zu definieren oder den Roaming-Dienst gleich vollständig zu deaktivieren. Die Roaming-Nutzung lässt sich auch direkt in den Einstellungen Ihres Smartphones deaktivieren.
  • Jederzeit, also auch zuhause, gilt zudem die Empfehlung: Mit automatischen und regelmäßigen Backups vermeiden Sie Datenverlust (zum Beispiel Fotos, Notizen) und tragen präventiv zur Schadensreduktion beim Verlust des Smartphones bei.
  • Karten für das Reiseziel bei Bedarf zuhause aktualisieren: Wenn Sie eine eigene App für Ihre Orientierung auf Reisen verwenden, auf der lokale Daten des Reiseziels gespeichert sind, dann können Sie diese Kartendaten bereits vor Antritt Ihrer Reise zuhause über Ihren Internetanbieter aktualisieren. Solche Apps sind oftmals hilfreich, wenn Sie insbesondere offline – das heißt ohne WLAN oder aufrechte Internetverbindung ­– auf Karten, relevante Sehenswürdigkeiten, Restaurants oder Ähnliches zugreifen wollen. Auch Offline-Navigation ist mit solchen Apps möglich.
Letzte Aktualisierung: 14. Juni 2023

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria