Vorsicht vor falschen Anrufen von PayPal oder Amazon

Derzeit werden vermehrt Anrufe im Namen von PayPal und Amazon gemeldet. Die Kriminellen geben vor, ein Problem mit Ihrem Konto zu haben und bieten Ihnen telefonische Hilfe an. Legen Sie sofort auf! Kriminelle wollen Ihre Bankdaten stehlen.

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Foto: AdobeStock

Tonbandanrufe im Namen von PayPal

Nicht immer, aber doch häufig, erfolgen betrügerische PayPal-Anrufe mit einer Bandansage. Eine Computerstimme erklärt, dass in Kürze 993 Euro von Ihrem Konto abgebucht werden. Wenn Sie eine bestimmte Taste drücken, können Sie die Abbuchung bestätigen oder stornieren.

Eine weitere mögliche Ansage, die uns gemeldet wurde, lautet, dass Sie angeblich eine große Anzahl an Bitcoins von PayPal erhalten. Wenn Sie die Kryptowährung empfangen möchten, müssen Sie ebenfalls eine bestimmte Taste drücken.   

Erst wenn Sie die Taste gedrückt haben, werden Sie mit einer echten Person verbunden. Die Person erklärt Ihnen glaubhaft, warum angeblich Geld abgebucht oder auf Ihr Konto übermittelt wird. Möglicherweise nennt sie auch einige Ihrer Daten, um vertrauenswürdig zu wirken. Schließlich werden Sie aufgefordert, Ihre Bank- oder Kreditkartedaten preiszugeben und eine App (z. B. AnyDesk, Iperius Remote oder TeamViewer) herunterzuladen. Mit der App unterstützt man Sie angeblich besser bei der Transaktion oder Problemlösung. In Wahrheit erhalten Kriminelle so Zugriff auf Ihr Gerät und können Schadsoftware installieren.

Amazon: Bestellung aus London

Bei den betrügerischen Amazon-Anrufen erklärt Ihnen eine Person am Telefon, meist auf Englisch, dass jemand aus London auf Ihr Konto zugegriffen habe. Das System habe dies anhand der fremden IP-Adresse erkannt. Der Kontoeindringling hat angeblich Geschenkgutscheine im Wert von 499 Euro gekauft. Diese seien im Konto nicht sichtbar, da die Person die Transaktion verschleiert habe. Die Person am Telefon bietet nun ihre Hilfe an, das Datenleck in Ihrem Konto zu beheben und den Kauf zu stornieren. Wenn Sie den Anweisungen nicht folgen, müssen Sie den Betrag bezahlen.

Auch hier werden Sie aufgefordert, eine Fernwartungssoftware herunterzuladen, um besser helfen zu können. Anschließend werden Sie nach Ihren Bank- oder Kreditkartendaten gefragt und aufgefordert, Zahlungen freizugeben. Die falschen Support-Mitarbeiter:innen werden Ihnen einreden, dass Sie mit der Freigabe in Ihrer Banking-App Zahlungen erhalten. Tatsächlich passiert aber genau das Gegenteil: Sie überweisen Geld.

Sie wurden betrogen? Das können Sie tun:

  • Ändern Sie sofort Passwörter, wenn Sie diese weitergegeben haben.
  • Kontaktieren Sie Ihre Bank bzw. Ihr Kreditkarteninstitut, wenn Sie Zahlungen freigegeben haben. Fragen Sie, ob Rückbuchungen möglich sind.
  • Melden Sie betrügerische Telefonnummern der Meldestelle für Rufnummernmissbrauch der RTR.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Letzte Aktualisierung: 5. Juni 2024

Für den Inhalt verantwortlich: Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT)