Unseriöse E-Mails von problematischen Online Shops täuschen Kundinnen und Kunden
Durch Vortäuschung falscher Tatsachen und den Versand unseriöser E-Mails an Kundinnen und Kunden wollen Online Shop-Betreiberinnen und Betreiber Mitleid erzeugen und zum Kauf ihrer Produkte motivieren.

Online Shops hinter denen angeblich kleine und regionale Familienunternehmen stehen, versuchen Kundinnen und Kunden zu täuschen und durch unseriöse E-Mails und Rabattaktionen zum Kauf anzuregen. Dabei werden emotionale E-Mails mit einer großen Rabattaktion der Produkte, wegen einer angeblichen Schließung des Online Shops, versendet. Diese Unternehmen geben aber nur vor Insolvent zu sein, in der Hoffnung, dass gutgläubige Personen so vermehrt Produkte bestellen. Die Kundendaten aus der Datenbank werden dann erneut verwendet, um die Personen abermals mit betrügerischen E-Mails zu kontaktieren. Dieser Folgebetrug (Follow up Scam) zielt genau auf Personen ab, die zu einer früheren Zeit schon einmal in eine Betrugsmasche getappt sind und somit potenziell empfänglicher für weitere Betrugsmaschen sind.
Diese Scamming-Methoden gibt es und so schützt man sich davor.
Betrügerischer Online Shop versendet minderwertige Ware
Der Online Shop swivy.de ist ein Beispiel eines Anbieters, der durch die Aufmachung der Website und durch die Formulierung der E-Mails, den Anschein erweckt, dass es sich um ein Familienunternehmen in der Krise handelt. Manchen Käuferinnen und Käufern ist die Unterstützung kleiner Unternehmen, die regional produzierte Waren anbieten, wichtig. Gutgläubig werden Produkte bestellt, um so direkt in die Betrugsfalle zu tappen.
Auf Bewertungsplattformen sammeln sich negative Bewertungen: Viele Kundinnen und Kunden sind verärgert, weil sie minderwertige Ware aus China erhalten haben, Rücksendungen schwierig seien oder die Portokosten selbst bezahlt werden mussten. Außerdem sei der Kundensupport wenig bis gar nicht hilfreich. Dieser Online Shop manipulierte potenzielle Käuferinnen und Käufer, in dem via E-Mail die Shop-Schließung angekündigt wurde, weil die Einzelunternehmerin angeblich von der Konkurrenz überrollt wurde. Hinter dem Unternehmen steht allerdings keine Einzelunternehmerin, die um ihre Existenz bangt und liebevoll ausgewählte Produkte vertreibt, sondern wie auch im Impressum ersichtlich, ein Unternehmen mit Sitz in Hong Kong. In späterer Folge wurden die Kundinnen und Kunden abermals kontaktiert, mit der Nachricht, dass die „Rettungsaktion“ des Online Shops geglückt sei. Die Strategie hinter den E-Mails ist es, eine emotionale Bindung zwischen der fiktiven Einzelunternehmerin und den potenziellen Kundinnen und Kunden aufzubauen damit weiterhin Produkte bestellt bzw. verkauft werden.
Im Interview erfahren Sie Wissenswertes zum Thema Dropshipping.
Welche Punkte sind beim Online Einkauf zu beachten?
Durch einen Blick ins Impressum des jeweiligen Online Shops, erhält man Informationen über den eigentlichen Firmensitz. Gibt es auf der Website weder Impressum noch Kontaktdaten, sollte von diesem Online Shop Abstand genommen werden. Bei einem Firmensitz außerhalb der EU ist es schwierig Konsumentenschutzregelungen durchzusetzen.
Die Rücksendebedingungen, Kostenübernahme der Rücksendung sowie die Rücksendeadresse sollten überprüft werden. Stimmt die Rücksendeadresse mit der Angabe im Impressum nicht überein, sollte hier lieber nichts bestellt werden.
Bei emotional geladenen E-Mails und künstlich erzeugten Druck, ist außerdem Vorsicht geboten. Von Impulskäufen bei (immer wiederkehrenden) Rabattaktionen und Schleuderpreisen ist abzuraten.
Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz lassen sich Produktbilder und Produktvideos oder positive Rezensionen vortäuschen oder manipulieren. Eine Recherche nach Erfahrungsberichten im Internet ist sinnvoll. Außerdem kann der Online Shop vorab durch den „Shop-Check“ überprüft werden. Watchlist Internet führt auch Listen über problematische Online Shops sowie Fake Shops.
So geht man vor, wenn bei einem unseriösen Online-Shop bestellt wurde.
Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria