Internetrecherche: So finden Studierende sicher seriöse Quellen 

Da immer mehr Informationen online zu finden sind, suchen Studierende häufig auch im Internet nach zitierfähigen Quellen. Diese Tipps machen Ihre Recherche sicher und effizient.

Vorderansicht: Schreibtisch mit Laptop
Internetrecherche.  Foto Adobe Stock

Einer der großen Vorteile, die das Internet mit sich bringt, ist Zeitersparnis. Zumindest sollte es so sein. Anstelle der Stunden und Tage, die man früher für eine karteikartenreiche Recherche in Bibliotheken investieren musste, reicht heute oft schon ein einziger Klick. Angesichts der schieren Fülle von online verfügbaren Informationen und Inhalten kann man während einer Quellensuche schon mal den Überblick verlieren. Außerdem verbergen sich in den Untiefen des Netzes auch zahlreiche unseriöse und sogar bösartige Webseiten, über die Desinformation und Malware verbreitet werden.

Studierende, die sich bei der Suche im Internet an einige simple Grundsätze halten, vermeiden gleich mehrere Übel der Netzrecherche: unnötiger Zeitverlust, Zitieren unseriöser Quellen sowie verschiedenste Online-Gefahren.

Internetrecherche: Wie sind die richtigen Informationen zu finden?

Fast jede Recherche im Netz beginnt heute mit einer Suchmaschine – vor allem wenn es darum geht, sich zu einem bestimmten Thema einen ersten Überblick zu verschaffen.

Ob Google, Yahoo, Bing oder Ecosia, das grundlegende Prinzip ist immer dasselbe: Welche Inhalte Sie angezeigt bekommen, wird teils durch die Suchmaschine mit ihrem Algorithmus, teils durch Ihre Suchanfrage entschieden. Umso wichtiger ist es deshalb, die Suchanfrage effizient zu gestalten. Diese Tipps helfen Ihnen dabei:

  • Beachten Sie die Rechtschreibung.
    Während Groß- und Kleinschreibung keine Rolle spielen, sollten die Suchbegriffe im Übrigen korrekt geschrieben sein. Auch verschiedene Schreibweisen führen zu unterschiedlichen Resultaten (zum Beispiel „Photograph“ und „Fotograf“).
  • Verwenden Sie Synonyme.
    Wenn die erste Suche nicht die gewünschten Ergebnisse liefert, können sinnverwandte Suchbegriffe hilfreich sein (zum Beispiel „Computervirus“ und „Schadprogramm“).
  • Konkretisieren Sie Suchbegriffe.
    Nutzen Sie wenige, aber möglichst konkrete Begriffe im Bereich Ihres Recherchethemas (zum Beispiel „Bauhaus-Architektur“ statt „moderne Architektur“)
  • Nutzen Sie Suchfilter.
    In den meisten Suchmaschinen lassen sich die Suchergebnisse über verschiedene Kriterien wie Sprache oder Datum der Veröffentlichung filtern.
  • Nutzen Sie Suchoperatoren.
    Verwenden Sie für die gezielte Recherche Suchoperatoren. Dabei handelt es sich um erweiterte Filter beziehungsweise Befehle, die Sie in die Suchmaschine in Form von Symbolen (zum Beispiel „+“) und Befehlen (zum Beispiel „title“) eingeben. Dabei können Suchbegriffe etwa kombiniert, ausgeschlossen oder nur auf einer bestimmten Website gesucht werden.

Hinweis

Weitere nützliche Hinweise, die Ihre Recherche im Netz erleichtern können, finden Sie im Beitrag „Tipps für die Internetrecherche und Quellenkritik für Jugendliche“.

Haben Sie einmal die wichtigsten Informationen zu einem Themengebiet gesammelt, folgt der wichtigste Teil der Recherche. Nun geht es darum, seriöse und zitierfähige Quellen für Ihre Arbeit zu finden.

Dazu zählen grundsätzlich alle wissenschaftlichen Texte, die in Ihrer Universitätsbibliothek oder Fachbereichsbibliothek vorhanden sind, wie Monografien, wissenschaftliche Zeitschriften und Handbücher.

Zahlreiche zitierfähige Quellen sind mittlerweile aber auch im Internet abrufbar, etwa auf digitalisierten Datenbanken (zum Beispiel JSTOR für die Geisteswissenschaften oder MEDLINE für Medizin) oder mithilfe wissenschaftlicher Suchmaschinen (beispielsweise Google Scholar).

Welche Datenbanken und Suchmaschinen für das jeweilige Fachgebiet am geeignetsten sind, können Studierende direkt an ihrer Fakultät in Erfahrung bringen. Die meisten Universitäten verfügen heute über eigene digitalisierte Bibliotheken, die für immatrikulierte Personen zur Verfügung stehen.

Wann sind Internet-Quellen zitierfähig?

Für Texte, die im Netz veröffentlicht wurden, gelten dieselben Kriterien der Zitierfähigkeit wie für gedruckte Publikationen. Folgende Voraussetzungen sollten erfüllt sein:

  • Die Urheberschaft muss geklärt sein. Texte ohne Autorin oder Autor sind nicht zitierfähig. Darüber hinaus sollten die Beiträge immer von anerkannten Forschenden verfasst sein.
  • Meinungsartikel und nichtwissenschaftliche Texte sind nicht zulässig. Eine einfache Zeitungsmeldung für ein Zitat genauso ungeeignet wie Wikipedia- oder Blog-Artikel. Ausnahmen bestehen dann, wenn die mediale Berichterstattung zu einem Thema, gewisse Blogs oder Wikipedia selbst Gegenstand der wissenschaftlichen Arbeit sind.

Generell gilt im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit: Gedruckte Quellen sind Online-Beiträgen vorzuziehen. Texte, die sowohl in gedruckter Form als auch im Internet vorliegen, sollten deshalb stets in der gedruckt vorliegenden Fassung zitiert werden.

Weiters ist bei der Angabe von Internet-Quellen zu beachten, dass immer das Datum des letzten Aufrufs der Seite angeführt werden sollte. Im Übrigen sind die Zitierregeln dieselben wie bei gedruckten Texten.

Hinweis

Solange Sie nur wissenschaftliche Publikationen berücksichtigen, sind Sie ohnehin auf der sicheren Seite. Wie Sie bei anderen Texten Fake News von seriösen Inhalten unterscheiden können, erfahren Sie im Beitrag "Die Online-Flut an Desinformation".

So unterscheiden Sie seriöse von unseriösen Internet-Quellen

Aus Sicherheitsgründen sollten sich Internetrecherchen ausschließlich auf Webseiten stützen, die als glaubwürdig gelten. Denn neben Desinformation lauern im Netz auch bösartige Webseiten, die unter dem Vorwand, beliebte Inhalte (wie Filme oder Texte) zur Verfügung zu stellen, Daten sammeln und Malware verbreiten.

Vor allem wissenschaftliche Beiträge werden im Internet häufig als PDF-Download angeboten. Hier ist besondere Vorsicht geboten. Was zunächst wie eine seriöse Quelle aussieht, kann sich im Nachhinein als Schaddatei erweisen.

Wenn eine Webseite folgende verdächtige Merkmale aufweist, ist es im Zweifel dringend ratsam, die Seite wieder zu schließen und irgendwo anders nach den gewünschten Inhalten zu suchen:

  • Die Webseite fordert Sie dazu auf, Software herunterzuladen, eine Datei zu speichern oder ein Programm auszuführen, obwohl dies nicht notwendig erscheint.
  • Die Webseite warnt Sie, dass Ihr Gerät mit Malware infiziert oder installierte Software veraltet ist.
  • Die Webseite behauptet, dass Sie einen Preis gewonnen hätten.
  • Die Webseite verfügt über kein hinreichendes Impressum.
  • Es ist nicht klar ersichtlich, wer die Webseite betreibt.

Um die Sicherheit von Datenübertragungen zu erhöhen, sollten außerdem nur verschlüsselte Webseiten verwendet werden. Sie sind anhand ihres Präfixes („https“ statt „http“) zu erkennen.

Tipp

Zusätzlichen Schutz bieten Antivirenprogramme. Sie erkennen verdächtige Webseiten häufig automatisch und warnen Nutzerinnen und Nutzer rechtzeitig. Mehr darüber erfahren Sie im Beitrag Antivirenprogramme.

Beachten Sie Urheberrechte

Der Irrtum, dass alles, was im Netz zu finden ist, auch bedenkenlos als Gemeingut genutzt und reproduziert werden kann, ist noch immer weit verbreitet. Doch Urheberrechte gelten auch im Internet. Um teure Abmahnungen zu vermeiden, sollten Sie daher immer prüfen, ob und unter welchen Bedingungen ein bestimmter Inhalt verwendet werden darf. Indem Sie außerdem alle Gedanken, die nicht von Ihnen stammen, konsequent als solche ausweisen, schützen Sie sich vor Plagiatsvorwürfen.

Letzte Aktualisierung: 4. Oktober 2022

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria