Instagram für Unternehmen: Wie Sie Ihren Business-Account sicher nutzen

Instagram bietet für Unternehmen ein attraktives Umfeld, um die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. So schöpfen Sie das Potenzial von Instagram für Ihren beruflichen Erfolg aus und halten die Risiken gering.

Schriftzüge zu Social-Media-Themen über einem Smartphone
Insta professionell nutzen. Foto: Adobe Stock

Mit mehr als zwei Milliarden Nutzerinnen und Nutzern lag Instagram laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Statista hinter Facebook, YouTube und WhatsApp auf Platz 4 im Ranking der weltweit beliebtesten sozialen Netzwerke. Auch als Kanal für Onlinemarketing hat sich Instagram fest etabliert. Mit multimedialen Inhalten können Unternehmen ihr Angebot auf vielfältige Weise präsentieren, erreichen damit eine große Zielgruppe und lernen deren Interessen dank umfassender Nutzungsstatistiken besser kennen. Damit sich die Präsenz auf Instagram lohnt, braucht es neben einem professionell aufgesetzten Account und einer guten Content-Strategie auch Risikobewusstsein. Denn der Social-Media-Kanal könnte zum Einfallstor für Cyberattacken oder Betriebsspionage werden.

Wann lohnt sich die Einrichtung eines Business-Accounts?

Business-Accounts eröffnen zahlreiche Möglichkeiten, die ein Privatkonto nicht bietet: Unternehmerinnen und Unternehmer können Tools wie Analytics, Shopping und Werbung nutzen, die dabei helfen, Beiträge effizient zu verwalten, deren Performance zu analysieren und Produkte bekannt zu machen. Das Feature „Instagram Insights“ gibt darüber Auskunft, wer mit dem Unternehmen auf Instagram interagiert. Mit dem „Commerce Manager“ lassen sich Produkte direkt auf Instagram taggen und verkaufen. Und die API-Schnittstelle erlaubt es, externe Tools mit dem Instagram-Business-Account zu verknüpfen – etwa Programme zur Planung von Posts.

Fünf Konten pro Person erlaubt

Auch die Einrichtung mehrerer Kanäle ist kein Problem: Instagram erlaubt bis zu fünf Instagram-Konten pro Person. Jeder private Instagram-Account kann außerdem mit wenigen Klicks in einen Business-Account umgewandelt werden: Dazu wählen Sie in den Kontoeinstellungen der App die Option „Zu professionellem Konto wechseln“ aus. Um den vollen Umfang des Business-Accounts zu nutzen, muss allerdings ein Facebook-Business-Konto für Ihr Unternehmen existieren, mit dem Sie Ihren Account verknüpfen.

Hinweis

Vorsicht, Impressumspflicht!
Sobald Ihr Instagram-Account als gewerblich eingestuft wird – dazu reichen schon werbliche Verweise oder Verlinkungen auf andere Websites oder Produkte –, brauchen Sie ein Impressum. Das Impressum muss für Nutzerinnen und Nutzer mit maximal zwei Mausklicks aufrufbar sein. Legen Sie dieses daher am besten in der Profil- Bio an. Es muss Angaben wie Name und Anschrift des Unternehmens, die Gesellschaftsform und eine Umsatzsteueridentifikationsnummer enthalten. Kommen Sie dieser Verpflichtung nicht nach, drohen teure Abmahnungen.

Spionage und Cyberattacken vorbeugen

Neben den Chancen sollten auch die Risiken der Instagram-Nutzung für Unternehmerinnen und Unternehmer bedacht werden. Denn wird der Account gehackt, kann das schwerwiegende Auswirkungen haben. Die Kriminellen könnten etwa Nutzerdaten erbeuten und an Dritte verkaufen. Sie könnten außerdem in Ihrem Namen illegale Inhalte posten oder Ihre Kontakte über den gehackten Kanal mit Schadsoftware beschicken. Von einem Cyberangriff sind also womöglich nicht nur die Betreibenden selbst, sondern auch deren Kundinnen und Kunden sowie Partnerinnen und Partner betroffen. Wer sich gut vorbereitet und für ein laufendes Risikomanagement sorgt, kann sich vor diesen Gefahren schützen.

Tipp

Mit welchen Tricks sich Kriminelle Zugang zu Instagram-Accounts verschaffen, können Sie im Beitrag „Instagram-Konto gehackt: Tipps gegen Phishing und Social Engineering“ nachlesen.

Sorgfältiger Umgang mit Daten gefragt

Überlegen Sie sich im Vorfeld genau, welche Informationen Sie in Social Media preisgeben. Kriminelle könnten beispielsweise Wissen um interne Abläufe und Strukturen Ihres Betriebs dazu verwenden, Fake-Profile zu erstellen und Ihre Geschäftskontakte zur Herausgabe sensibler Daten zu bewegen. Je mehr Informationen Kriminellen zur Verfügung stehen, desto zielgerichteter können sie diese zu Ihrem Nachteil einsetzen.

So schützen Sie Ihren Business-Account auf Instagram:

  • Reagieren Sie bei verdächtigen Aktivitäten schnell: Angreifer können die Postings von Unternehmen mit Kommentaren überfluten, die Phishing-Links oder Schadsoftware enthalten. Entfernen Sie diese schadhaften Inhalte möglichst rasch und sperren Sie Ihr Konto gleich, wenn Sie verdächtige Aktivitäten in Ihrem Account beobachten.
  • Aktivieren Sie automatische Updates:
    Mit Updates schließen die Plattformen regelmäßig Sicherheitslücken, die Angriffsflächen für Cyberattacken bieten. Führen Sie regelmäßig Updates durch oder aktivieren Sie automatische Updates auf Ihren Endgeräten, damit Sie Ihre Anwendungen immer aktuell halten.
  • Sichern Sie Ihr Smartphone:
    Sollte Ihr Smartphone in die Hände von Dritten gelangen, haben diese einfachen Zugang zu sensiblen Daten. Wählen Sie daher eine geeignete Sperrmethode, zum Beispiel eine PIN, oder verwenden Sie biometrische Authentifizierung wie beispielsweise Ihren Fingerabdruck oder Ihr Gesicht.
  • Nutzen Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung:
    Für eine sichere Anmeldung bei Instagram bestätigen Sie Ihre Identität am besten mit der zweistufigen Authentifizierung – also mit Ihren Zugangsdaten und einem Bestätigungscode per Mail oder SMS bzw. über eine Authenticator-App (etwa den Google Authenticator), die automatisch einen Code generiert. Klicken Sie dazu in den Einstellungen von Instagram auf „Kontenübersicht“, „Passwort und Sicherheit“ sowie „Zweistufige Authentifizierung“ und wählen Sie App, SMS oder WhatsApp aus.
  • Behalten Sie Ihre E-Mails im Blick:
    Prüfen Sie regelmäßig das im Profil hinterlegte E-Mail-Konto auf neue Nachrichten von Instagram. Dort wird Ihnen mitgeteilt, wenn sich jemand von einem fremden Gerät aus in Ihren Account einloggen möchte. Stellen Sie außerdem sicher, dass die E-Mail wirklich vom angegebenen Absender stammt, bevor Sie einen Link anklicken. Erfolgt ein Cyberangriff, bei dem ohne Ihr Zutun Kontoeinstellungen wie etwa das Passwort geändert werden, erhalten Sie von Instagram eine E-Mail. Machen Sie dann von der Option „Mein Konto sichern“ Gebrauch, womit Sie auch solche von Dritten vorgenommene Änderungen widerrufen können.
  • Nutzen Sie starke Passwörter und/oder einen Passwort-Manager:
  • Ändern Sie die Passwörter Ihrer Social-Media-Konten zumindest halbjährlich und verwenden Sie auf keinen Fall ein und dasselbe Passwort für mehrere Accounts. Um den Überblick nicht zu verlieren, hilft Ihnen ein Passwortmanager, der Kennwörter für Ihre Accounts generiert.
  • VPN-Verbindung nutzen (vor allem im öffentlichen WLAN):
    Wenn Sie öffentliche WLAN-Netzwerke nutzen, sollten Sie zu Ihrer Sicherheit auf eine VPN-Verbindung zurückgreifen: Hier wird der Datenverkehr verschlüsselt und Ihre IP-Adresse verborgen. Lesen Sie in unserem Beitrag „Kommunikation und VPN“, welche Programme dafür zur Verfügung stehen.
Letzte Aktualisierung: 5. Februar 2025

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria