Der Winter kommt: Vorsicht vor Fake-Shops für Brennmaterial!
Holz, Pellets, Heizöl – im Bereich der Brennstoffe haben Kriminelle eine breite Auswahl um Opfer zu ködern. Sie bauen seriös wirkende Online-Shops, in denen sie ihren Opfern das Geld aus der Tasche ziehen. Nach der Bestellung bricht der Kontakt ab, das Geld ist weg, eine Lieferung erfolgt nie.
Der Sommer ist nun auch offiziell vorbei, die Temperaturen gehen runter, die Heizungen werden reaktiviert. Wer nicht an ein öffentliches Versorgungsnetz angeschlossen ist, muss rechtzeitig darauf schauen, genug Brennmaterial bevorratet zu haben. Und wenn’s geht, möchte man dabei nicht zu tief in die Tasche greifen müssen! Auf der Suche nach einem Schnäppchen ist aber Vorsicht angesagt, denn Betrüger/innen bauen Fake-Shops, um damit genau diese Schnäppchen-Jäger in die Falle zu locken.
Wer tatsächlich in einem dieser Onlinestores einkauft, verliert viel Geld. Auf das bestellte Holz, die benötigten Pellets oder das georderte Heizöl wartet er hingegen vergebens. Eine Lieferung findet unter Garantie nicht statt.
Fake-Shop für Brennholz, Pellets oder Heizöl: Die typischen Anzeichen
Bei der Erstellung ihrer Fake-Shops geben sich die Kriminellen durchaus Mühe. Die Webseiten sind ansprechend designet, sie wirken seriös, die Grammatik ist in Ordnung. Auf den ersten Blick sieht alles legitim aus. Wer genauer hinsieht, erkennt aber schnell die Warnzeichen. Wir spielen die wichtigsten Punkte anhand eines konkreten Beispiels durch – es geht um dem Fake-Shop www.holzarteiche.de.
- Preisniveau: Die Angebote in den Fake-Shops liegen preislich immer klar unter dem marktüblichen Durchschnitt. Allerdings nicht so weit, dass es schon auf den ersten Blick unrealistisch wirkt. Die dennoch vergleichsweise niedrigen Kosten sollen die Opfer zu einem Impulskauf verleiten.
- Impressum: Viele der Fake-Shops verfügen über gar kein Impressum. Sind die entsprechenden Angaben nicht vorhanden, verlassen Sie den Store sofort! In vielen Fällen nutzen die Kriminellen aber die Impressumsdaten realer Firmen oder arbeiten mit erfundenen und somit ungültigen Angaben.
- Registrierungsdatum: Wurde die Domain des betreffenden Online-Shops erst vor Kurzem registriert, deutet das auf eine Betrugsabsicht hin! Legitime Shops bestehen schon länger, die Fake-Variante wird hingegen oftmals rasch erkannt und aus dem Netz entfernt. In so einem Fall müssen die Kriminellen neue Shops eröffnen und neue Adressen registrieren.
- Zahlungsart: Oft erwecken den Fake-Shops den Anschein, als können die Kund/innen aus mehreren Zahlungsoptionen wählen. Im Zuge der Bestellung stellt sich allerdings heraus, dass lediglich Vorauskasse möglich ist. (Die Betrüger/innen geben dafür meist technische Probleme als Begründung an.)
Kriminelle setzen auf Messengerdienste! Vermehrt ist zu beobachten, dass die Betrüger/innen die Kommunikation mit ihren Opfern komplett auf Messengerdienste wie etwa WhatsApp auslagern. Schlagen die Betreiber eines Brennstoff-Onlineshops den Wechsel auf eine entsprechende App vor, sollten die Alarmglocken besonders laut schrillen!
Auf den Brennstoff-Fake hineingefallen? Das können Sie jetzt tun!
Ob es nach einem Einkauf in einem Fake-Shop überhaupt noch die Chance auf eine Rückbuchung gibt und wie große diese ist, hängt von der genutzten Zahlungsart ab. In allen Fällen ist es allerdings ratsam, eher früher als später zu reagieren!
- Haben Sie via Vorauskasse bezahlt, ist das Geld leider mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit weg! Besonders dann, wenn eine Sofortüberweisung durchgeführt wurde. Kontaktieren Sie dennoch umgehend Ihre Bank und schildern Sie die Situation!
- Haben Sie per Kreditkarte bezahlt, stehen die Chancen besser. Kontaktieren Sie sofort Ihren Kreditkartenanbieter und schildern Sie die Situation! Eventuell ist eine Sperre der Karte nötig
- Bleiben Sie wachsam! Die Kriminellen verfügen nun über Ihre (Kontakt)Daten und werden sehr wahrscheinlich versuchen, Sie mit einer anderen Masche zu ködern!
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei! Auch wenn das Geld nicht mehr zurückgeholt werden kann, unterstützt eine Anzeige die Behörde bei ihren Ermittlungen. Dadurch erhöht sich die Chance, die Betrüger/innen aus dem Verkehr zu ziehen.
Für den Inhalt verantwortlich: Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT)