Cybercrime-Report 2021: „Österreich noch cybersicherer machen“

Die Kriminalität im Internet steigt weiterhin stetig. Das zeigt auch der eben präsentierte Cybercrime-Report 2021. Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation im Finanzministerium, kündigte Maßnahmen zur Aufklärung der Bevölkerung und der Wirtschaft an, um Menschen besser vor Schaden zu schützen.

Pressekonferenz mit Florian Tursky
  Foto: APA/HANS PUNZ

Das Internet macht unser Leben bequemer. Ob Onlineshopping, Bankgeschäfte oder Streaming – all das kann auf Laptops und Smartphones einfach und ortsunabhängig erledigt werden. Doch in der virtuellen Welt lauern viele Gefahren. Das verdeutlicht auch der Cybercrime-Report 2021, der am 21. Juni 2022 im Innenministerium präsentiert wurde. So wurden im Vorjahr in Österreich mehr als 46.000 Fälle von Internetkriminalität angezeigt, das entspricht einem Plus von 29 Prozent gegenüber 2020. Dass die Aufklärungsquote gleichzeitig um 3,4 Prozent gestiegen ist, wertet Innenminister Gerhard Karner als „Erfolg“ trotz schwieriger Umstände. Allein durch Cyberkriminalität ist Menschen in Österreich 2021 ein Schaden von 16 Millionen Euro entstanden – die Dunkelziffer ist höher.

Im Internet begangene Straftaten gehören zu den großen Herausforderungen für die Ermittlerinnen und Ermittler. Die häufigste Deliktform sei der Internetbetrug, der die Hälfte aller Anzeigen ausmache, sagte der Innenminister. „Geboostert durch das Einkaufsverhalten in Pandemiezeiten“ und die starke Zunahme von Online-Shopping sei es hier zu einer drastischen Steigerung gekommen, so Karner. Fake-Shops und Waren, die bestellt, aber nicht geliefert werden, machen rund 20 Prozent der Anzeigen aus. Auch Hackerangriffe auf Daten- und Computersysteme – wie jüngst jene der Kärntner Landesverwaltung und der Medizinischen Universität Innsbruck – stellen eine besonders große Gefahr dar, weshalb der Innenminister Maßnahmen ankündigte. So werde eine neue Analyseeinheit im Bundeskriminalamt die ermittelnden Polizistinnen und Polizisten sofort über neue Trends bei Betrug im Internet informieren, sagte Manuel Scherscher, stellvertretender Direktor des Bundeskriminalamts.

„Unser Leben verlagert sich immer mehr ins Internet“, sagte Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation im Finanzministerium. Es gebe viele Annehmlichkeiten durch die Digitalisierung, „aber die Angriffsfläche wird dadurch immer größer“. Die Gefahren würden immer zahlreicher, warnte er. „Man geht davon aus, dass im Jahr 2025 durch das ‚Internet der Dinge‘ 75 Milliarden Geräte weltweit mit dem Internet verbunden sein werden.“ Deshalb müsse über die potenziellen Gefahren informiert werden: „Unsere Aufgabe ist es, Prävention durch Aufklärung und Bildung zu betreiben“, betonte Tursky. Den Österreicherinnen und Österreichern solle eine „digitale Brille aufgesetzt“ werden, um betrügerische E-Mails, SMS und Co. zu erkennen.

Es gebe bereits zahlreiche Initiativen, berichtete der Staatssekretär und nannte etwa „fit4internet“, „Saferinternet“ sowie die „Cyber Sicherheit Plattform“, die ausgebaut werden sollen. „Bewusstseinsbildung erzeugen und stärker vor Gefahren warnen“ sei das Ziel. Denn, so Tursky: „Österreich ist ein sehr sicheres Land. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, es in den kommenden Jahren auch noch cybersicherer zu machen.“

Letzte Aktualisierung: 22. Juni 2022

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria