Betrügerische SMS führt zu gefälschter UPS-Website

Kriminelle geben sich via SMS als Versandlieferdienst UPS aus und fordern falsche Importgebühren ein. Werden diese bezahlt, rutscht man in die Abo-Falle.

Smartphone user
Betrügerische SMS verlinken auf Fake-Webseite die Lieferdienst UPS vortäuscht.  Foto AdobeStock

Zurzeit befinden sich SMS im Umlauf, die angeblich vom Versanddienstleister UPS stammen. Dem Inhalt nach würde sich ein Paket im Zollzentrum von UPS befinden, wofür 1,50 Euro zu bezahlen wären. Wird auf den mitgeschickten Link in der SMS geklickt, öffnet sich eine nachgebaute Homepage von UPS mit der Absicht, an persönliche Daten und Kreditkartendaten zu gelangen. Dass es sich bei der Homepage nicht um den Paketlieferdienst handelt, verraten die URL-Adressen wie shop.advancedwebpage.com oder parcelpp.redirectmyitem.club, auf die verlinkt wird. Hier ist Vorsicht geboten: Lässt man sich täuschen und bezahlt den Betrag, spielt man nicht nur sensible Informationen den Betrügern zu, sondern schließt auch unwissentlich ein Abonnement ab. Gut versteckt im Kleingedruckten befindet sich der Hinweis, dass für das Abo monatlich 49,95 Euro abgebucht werden.

Derartige Betrugsmaschen sind ziemlich nervenaufreibend, allerdings gibt es Möglichkeiten, wie dagegen vorgegangen werden kann. Da der Abo-Vertrag unrechtmäßig abgeschlossen wurde, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Geld zurückgebucht wird. Dazu sollte der Abo-Anbieter kontaktiert und eine Vertragskündigung sowie die Rückbuchung aller geleisteten Beträge gefordert werden. Willigt der Anbieter nicht ein, können die Beträge über das Kreditkarteninstitut zurückgefordert werden. Laut § 67 Zahlungsdienstleistungsgesetz 2018 müssen Geldbeträge, die ohne Zustimmung abgebucht werden, zurückerstattet werden. Außerdem kann der Anbieter auch über das Bank- oder Kreditkartenunternehmen gesperrt werden, sodass keine weiteren Abbuchungen mehr möglich sind.

Neue Variante der Betrugsmasche

Für Geldüberweisungen im Internet wird seit 2021 eine „Zwei-Faktor-Authentifizierung“ bei den meisten Bezahlungen durchgeführt. Dabei muss beispielsweise per SMS oder App der Geldbetrag nochmals freigegeben werden. Kriminelle nutzen die Authentifizierung und buchen einmalig einen hohen Geldbetrag ab, statt monatlich kleine Beträge einzufordern. Wird bei der Freigabe in der SMS oder der App der zu hohe Betrag übersehen und bestätigt, ist es fast unmöglich, das Geld wieder zurückzubekommen. Deshalb sollten bei der Freigabe von Geldbeträgen die Angaben immer nochmals kontrolliert werden.

Unter www.watchlist-internet.at/beratung-hilfe finden Opfer von Betrugsmaschen weitere Informationen sowie Beratungsstellen.

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Letzte Aktualisierung: 19. Mai 2021

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria