Betrügerische Aktien-Tipps in WhatsApp-Gruppen
In WhatsApp-Gruppen kursieren immer wieder Empfehlungen von vermeintlichen Finanzexpert/innen, die schnellen Reichtum durch lukrative Aktien versprechen. Doch Vorsicht: Hinter diesen Angeboten stecken Kriminelle, die es auf das Geld der Investor/innen abgesehen haben.
So läuft der Betrug ab
Sie erhalten eine Einladung in eine WhatsApp-Gruppe, in der angeblich die besten Finanztipps und geheime Aktienstrategien ausgetauscht werden. Innerhalb der Gruppe herrscht zunächst reger Austausch, der oft durch gefälschte Profile künstlich belebt wird. Irgendwann wird Ihnen im Privatchat angeboten, an einer lukrativen Investition teilzunehmen. Es wird versprochen, dass man mit diesem Geld innerhalb kurzer Zeit hohe Renditen mit niedrigem Risiko erzielen kann.

Rückfragen oder Zweifel werden häufig mit professionell wirkenden Screenshots, erfundenen Erfahrungsberichten und angeblichen Garantien eines vermeintlichen Kundenservices beschwichtigt.

Es handelt sich um eine Betrugsmasche. Wer einzahlt, bekommt sein Geld in der Regel nicht mehr wieder! Oft werden Betroffene unter Druck gesetzt, weitere Beträge zu überweisen, etwa für angebliche Gebühren oder zur „Freischaltung der Auszahlung". Tun Sie das auf keinen Fall! Jede weitere Zahlung vergrößert den finanziellen Schaden.
Kriminelle geben sich als bekannte Finanzexperten aus
Immer häufiger geben sich Kriminelle als bekannte Persönlichkeiten oder Finanzexpert/innen aus, um unter falschem Namen Aktientipps zu verbreiten und so das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen. Zuletzt gab es einen gefälschten WhatsApp-Account, der mit dem Namen und Foto von FMA-Vorstand Helmut Ettl auftritt. Über diesen Account werden angeblich Empfehlungen für bestimmte Aktien ausgesprochen. Bei solchen Nachrichten sollte man nicht reagieren, denn es handelt sich immer um Betrug!

Finanzbetrug erkennen
- Kontakt ohne vorherige Anfrage: Wenn Sie ungefragt über soziale Medien oder Messenger-Dienste kontaktiert werden, ist das ein Warnsignal. Seriöse Finanzdienstleister nehmen niemals ohne Ihr Einverständnis Kontakt auf.
- Hohe Gewinnversprechen bei geringen Investitionen: Betrüger locken mit unrealistisch hohen Renditen bei minimalem Risiko. Versprechen wie „hoher Gewinn ohne Risiko“ sind immer unseriös.
- Angebliche Expert/innen als Absender: Sie erhalten eine Nachricht mit Anlagetipps von einer bekannten Person oder Institution? Dann ist Vorsicht geboten. Dabei handelt es sich um Betrug. Seriöse Expert/innen oder Behörden verbreiten keine Anlagetipps über WhatsApp-Gruppen oder Messenger-Kanäle.
- Automatisierter Handel: Die Plattform verspricht Ihnen ohne aktives Zutun hohe Gewinne. Betrügerische Plattformen erkennen Sie daran, dass der Handel automatisiert über Bots oder Algorithmen erfolgt.
- Sitz im Ausland: Das Unternehmen behauptet, in Österreich tätig zu sein, verlangt aber Überweisungen auf ein ausländisches Konto (z. B. mit spanischer IBAN)? Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Gelder ins Ausland überwiesen werden sollen.
- Datenbank der FMA: Überprüfen Sie, ob das Unternehmen von der österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA als seriös eingestuft wurde. Hier finden Sie die Datenbank seriöser Investmentmöglichkeiten. Wird das Unternehmen nicht gelistet, raten wir von einer Investition ab!
- Warnungen im Internet: Suchen Sie nach Erfahrungen im Internet. Möglicherweise werden Sie bereits gewarnt. Auf der Liste betrügerischer Investitionsplattformen dokumentieren wir betrügerische Finanzangebote, die uns gemeldet werden. Auch die FMA listet betrügerische Plattformen. Achtung: Gibt es keine Einträge oder Erfahrungen, bedeutet das nicht, dass es sich um ein seriöses Unternehmen handelt! Bedenken Sie auch: Kriminelle fälschen sehr oft ganze Webseiten, in der betrügerische Plattformen empfohlen werden!
Ich habe investiert! Was kann ich tun?
- Tätigen Sie keine Einzahlungen mehr. Auch nicht, wenn Sie die vermeintlichen Berater/innen dazu drängen oder Ihnen versprechen, dass Sie dann Ihren Gewinn bekommen.
- Brechen Sie den Kontakt ab und melden Sie die Gruppe der jeweiligen Plattform (z. B. WhatsApp). Sie können die dahinter liegende Website auch der der Watchlist Internet und der Finanzmarktaufsicht melden.
- Kontaktieren Sie Ihre Bank bzw. Ihr Kreditkartenunternehmen. Möglicherweise kann das Geld zurückgeholt werden. Die Erfolgsaussichten sind allerdings gering.
- Erstatten Sie eine Anzeige bei der Polizei.
Für den Inhalt verantwortlich: Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT)