Backup-Methoden für Studierende: Tipps und Tools zur Datensicherung

Doppelt hält besser: Welche Backup-Methode sich für Ihren Bedarf anbietet, welche Gefahrenquellen berücksichtigt werden sollten und wie Sie bei Datensicherungen den Überblick behalten, erfahren Sie im Beitrag.

Offener Laptop mit angeschlossenem USB-Speichermedium.
Backup-Methoden. Foto Adobe Stock

Wer monatelange Arbeit auf nur einem Gerät speichert, geht ein großes Risiko ein. Ein Datenverlust kostet Betroffenen mitunter sehr viel Zeit und Mühe, daher sollten wichtige Dokumente und Unterlagen stets gesichert werden. Je nach Situation kommen unterschiedliche Backup-Methoden infrage: Während sich bei laufenden Projekten (Seminararbeiten, Abschlussarbeiten) automatische Backups in kurzen Intervallen anbieten, ist das Fotoarchiv eventuell besser auf einer externen Festplatte aufgehoben.

Programme und Dateien, die ständig im Internet verfügbar sind, erfordern keine Sicherung. Ebenso macht es nicht immer Sinn, die komplette Festplatte zu sichern, weil dabei Speicherplatz womöglich unnötig belegt wird. Wichtige Dateien und Dokumente sollten hingegen durch regelmäßig erstellte Sicherheitskopien geschützt werden, damit sie sich jederzeit wiederherstellen lassen.

Tipp

In dem Beitrag „Datenverlust vermeiden: Mit diesen Maßnahmen sichern Sie Daten“ erklärt Cybersecurity-Experte Otmar Lendl, worauf Userinnen und User bei der Sicherung und Wiederherstellung von Daten achten sollten.

Datenverlust vermeiden: Welche Backup-Methode sollten Sie wählen?

Welches Verfahren zur Datensicherung am besten ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Wahl der passenden Backup-Methode hängt nicht zuletzt vom materiellen oder ideellen Wert der zu sichernden Daten ab. Entscheidend ist auch die Frage, welche Daten gegen welche Risiken abgesichert werden sollen: Neben Diebstahl können Cyberangriffe (Schadprogramme, Ransomware), menschliches Versagen (versehentliches Überschreiben, Verlust des Laptops), Software-Fehler, Hardware-Schäden und Naturkatastrophen zu einem Datenverlust führen.

Datensicherung: Methoden und Speichermedien

Unterschieden wird zwischen vollständigen, differenziellen und inkrementellen Sicherungen. Die Wahl der Methode bestimmt, welche Daten aus dem Gesamtarchiv beziehungsweise aus vorangegangenen Backups in welchen Intervallen gesichert werden sollen.

Häufig benutzte Speichermedien für den Privatgebrauch sind Cloud-Dienste, externe Festplatten und USB-Sticks. Ausgehend von den möglichen Sicherheitsrisiken im individuellen Umfeld sollten Userinnen und User folgende Fragen klären:

  • Welche Daten sollte ich für den Ernstfall schützen?
  • Sollen Backups automatisch oder manuell durchgeführt werden?
  • In welchem Intervall sollen die Sicherungen stattfinden?
  • Auf welchen externen oder internen Speichermedien sollen die Daten gesichert werden?
  • Ist aufgrund der Sensibilität der Daten eine Verschlüsselung der Backups erforderlich?

Hinweis

Im Unternehmenskontext kommt häufig die sogenannte 3-2-1-Regel zur Anwendung: Diese besagt, dass drei Sicherheitskopien auf zwei Speichermedien aufbewahrt werden, von denen sich eines an einem sicheren Ort befindet. Eine Sicherheitskopie in einem Banktresor oder in der Cloud sorgt dafür, dass es selbst im Fall einer Naturkatastrophe oder eines Einbruchs zu keinem Datenverlust kommt.

Datensicherung via Cloud-Dienste

Für rasche Sicherungen Ihrer Daten können Sie einen Cloud-Dienst (Online-Speicher, Cloud-Speicher) verwenden. Der erforderliche Speicherplatz ist dabei ins Internet oder Intranet ausgelagert. Ein wesentlicher Vorteil von Cloud-Lösungen liegt in der Möglichkeit zur kontinuierlichen Echtzeit-Sicherung, wodurch auch Änderungen (beispielsweise in Text-Dateien) gespeichert werden. Außerdem benötigen Sie für cloudbasierte Sicherungen keine zusätzliche Hardware.

Wird (etwa im Rahmen einer Studienarbeit) regelmäßig Zugang zu den Daten benötigt, können Sie Ihre Arbeit mittels automatisch in einer Cloud gesicherter Kopien schützen. Neben weitverbreiteten Service-Anbietern wie Google Drive, Microsoft OneDrive und Dropbox kann auch spezielle Backup-Software verwendet werden, zum Beispiel das Programm SyncBack.

Die Einhaltung von Datenschutzstandards ist bei nichteuropäischen Cloud-Diensten nicht immer garantiert. Aus diesem Grund sollten vertrauliche Daten nicht unverschlüsselt in einer Cloud abgelegt werden. Außerdem bieten sich solche Speicherungen nicht für die Langzeitarchivierung an, da die Sicherheit Ihrer Daten vom Serverbetrieb eines externen Anbieters abhängt.

Hinweis

Weitere Programme, mit denen Sie Ihre Daten schützen können, finden Sie im Beitrag „Datensicherung“.

Datensicherung via CD/DVD/Blu-Ray

Optische Datenträger wie CDs, DVDs und Blu-Rays können als Dateitransportmittel verwendet werden – für die Langzeitarchivierung von Daten eignen sie sich nur bedingt, da schon kleine Kratzer das Medium unbrauchbar machen können.

Zur Sicherung des laufenden Systems wird bei Windows dennoch häufig eine Recovery-DVD als Systemwiederherstellungsmedium erstellt. Dabei handelt es sich um ein Backup, mit dem Sie das Betriebssystem inklusive aller Programme und aktueller Einstellungen wiederherstellen können.

Achtung

Ein Backup ist immer nur so gut wie die Datenwiederherstellung. Überprüfen Sie daher, ob die Sicherheitskopien gelesen und Ihre Daten wiederhergestellt werden können.

Datensicherung auf externer Festplatte

Externe Speichermedien, die per USB angeschlossen werden und über viel Speicherplatz verfügen, bieten sich als besonders praktische Methode zur Datensicherung an. Dabei können einzelne Dateien und Ordner mit der Maus auf den externen Festplattenspeicher kopiert und gespeichert werden. Auf dieselbe Weise lassen sich SSDs, SD-Karten und USB-Sticks als Speichermedien verwenden, allerdings unterscheiden sich die Technologien in Bezug auf die Haltbarkeit des Mediums sowie beim verfügbaren Speicherplatz.

Datensicherung unter Windows 10/11 (Dateiversionsverlauf aktivieren)

Windows bietet Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Datensicherung: Sie können bestimmte Verzeichnisse speichern, eine Sicherheitskopie des ganzen Systems erstellen (Systemabbildsicherung) und ältere Versionen von Dokumenten wiederherstellen (Dateiversionsverlauf), falls diese versehentlich geändert wurden.

Um eine Sicherung des Dateiversionsverlaufs auf einer externen Festplatte oder einem physischen Laufwerk vorzunehmen, öffnen Sie die Systemsteuerung und wählen Sie „Dateiversionsverlauf“. Klicken Sie dann auf „Laufwerk auswählen“ und markieren Sie das Speichermedium, das Sie zuvor an Ihr Gerät angeschlossen haben. Bestätigen Sie anschließend den Vorgang. Unter „Erweiterte Einstellungen“ können Sie das Sicherungsintervall und die gewünschte Dauer der Aufbewahrung Ihrer Sicherheitskopien festlegen.

Hinweis

Weiterführende Informationen zur Datensicherung erhalten Sie auch im Beitrag „Datensicherung und Wiederherstellung“. 

Datensicherung unter MacOS

Auch das Apple-Betriebssystem MacOS bietet eine Backup-Funktionalität über die sogenannte „Time Machine“. Damit ist die Erstellung von Sicherungskopien des Systems sowie der Dokumente durchführbar. Die Speicherung solcher Sicherungskopien ist auf externen Speichermedien vorgesehen – etwa auf SSDs oder HDDs, die an dem Mac angeschlossen sind.

Bei der erstmaligen Einrichtung der Time-Machine ist eine Aktivierung über das Time-Machine-Menü und die Anpassung der dort nachfolgenden Einstellungen erforderlich. Über den Menüpunkt „Backup-Volume auswählen“ wird das Speichermedium selektiert. Die Funktion „Automatische Datensicherung“ aktiviert regelmäßige Backups, sofern das ausgewählte Speichermedium an dem Mac angeschlossen ist. Solche automatischen Datensicherungen erfolgen stündlich, täglich und wöchentlich, solange freier Speicherplatz auf dem externen Speichermedium vorhanden ist. Darüber hinaus können auch manuelle Backups über das Menü der Time-Machine erstellt werden. Bei der Erstellung eines Backups sichert Time-Machine nur die Daten, die sich seit dem letzten Backup geändert haben.

Mehrfache Sicherungen und Backups kontrollieren

Zu einer guten Backup-Strategie gehört, mehrere Backups auf unterschiedlichen Datenträgern durchzuführen. Dadurch beugen Sie einem Datenverlust vor, auch wenn ein Backup-Medium beschädigt wurde oder verloren gegangen ist. Außerdem sollten Sie stichprobenartig die Wiederherstellung von gesicherten Daten testen. Fehlerhafte Backups können dazu führen, dass Dateien nur teilweise oder gar nicht mehr wiederhergestellt werden können.

Im Rahmen Ihrer Datenverwaltung können Sie auf unterschiedliche Ordnungssysteme (klassische Baumstruktur, thematische oder chronologische Ordnung) zurückgreifen. Dies gilt auch für Ihre Backup-Dateien, die in klar gekennzeichneten Ordnern beziehungsweise auf dafür vorgesehenen Speichermedien abgelegt werden sollten. Um Sicherungsdaten bei Bedarf rasch zu finden, legen Sie für Ihre Sicherungen eine eindeutige Benennung inklusive Datum fest. Ein klarer Überblick über Ihr Backup-Archiv ist auch von Vorteil, wenn Sie dieses auf ein neues Speichermedium übertragen wollen.

Hinweis

Welche weiteren Maßnahmen vor Datenverlust schützen, erfahren Sie im Beitrag „Vorbeugung gegen Datenverlust: Sechs Fragen und Antworten“. 

Letzte Aktualisierung: 9. September 2022

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria